Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll101. Sitzung / Seite 134

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Es ist wie im Bereich der Bildung auch: Es gibt zahlreiche Ankündigungen, die keine Entsprechung im Budget finden. Ich frage mich, warum es dann diese Ankündigungen überhaupt gibt. Wenn Sie sich erinnern – wir haben das gestern debattiert –: Frühkind­liche Sprachförderung, aber kein Geld dafür im Budget. Sie sprechen von der Aufsto­ckung der Basisabgeltung, aber es gibt hiefür kein Geld im Budget: weder 2005 noch 2006.

Es kommt jedoch eine neue Studie, die betriebswirtschaftlich evaluieren soll, wie es den Museen geht. – Ich frage mich, warum das nicht schon vorher gemacht wurde. Wird das wieder eine Studie, die dann der Öffentlichkeit nicht wirklich zugänglich gemacht wird, sondern nur in einer Kurzform? Und mich würde auch interessieren, ob sich die Museen die Prüfer diesmal wieder selbst aussuchen können.

Keine Konzepte, keine Visionen, keine Strategien! Eine verfehlte Kulturpolitik, meine Damen und Herren! – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der Grü­nen.)

16.45


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Fuhrmann. – Da die Abgeordnete nicht im Saal ist, erteile ich Frau Abgeordneter Sburny das Wort. (Abg. Dr. Jarolim: Vermögen wir sie nicht zu erkennen?) 5 Minuten Redezeit. (Ruf bei der SPÖ: Fuhrmann ist wahrscheinlich wieder Wurstsemmeln holen!)

 


16.46.15

Abgeordnete Michaela Sburny (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Chancen­gleichheit im Bildungsbereich betrifft nicht nur die Frage des Zugangs zu verschiede­nen Schultypen von Menschen unterschiedlicher Herkunft, sondern betrifft auch den geschlechtsspezifischen Zugang zu Bildung. Da sind wir allerdings von Chancen­gleichheit noch immer weit entfernt, und um die Geschlechterdisparitäten, die es im Bildungsbereich gibt, sollten wir uns und sollten auch Sie sich in der Regierung we­sentlich stärker kümmern.

Aus der PISA-Studie geht hervor, dass Mädchen in allen Bereichen – außer im Lesen – schlechter abschneiden als Buben. Das betrifft vor allem den mathematischen und naturwissenschaftlichen Bereich – und interessanterweise öffentliche Schulen. Ein kleiner Teil der Untersuchung bezieht sich auch auf Schulen mit alternativer Pädago­gik. Und wenn man sich das genau anschaut, sieht man, dass in solchen Schulen diese Geschlechterdisparitäten nicht in der Form auftreten wie in den öffentlichen Schulen. Ich finde, das sollte uns zu denken geben. Man könnte sich einmal anschau­en, was denn dort geschieht.

Eine Möglichkeit, die es offensichtlich gibt, um dem entgegenzuwirken, ist zum Beispiel die phasenweise Trennung von Mädchen und Buben im Unterricht, nicht ein grund­sätzliches Aufgeben der Koedukation, sondern eine phasenweise Trennung, wo so­wohl ... (Abg. Dr. Partik-Pablé: Da sagen Sie jetzt genau das Gegenteil wie vor zehn Jahren!) – Nein, da irren Sie sich, Frau Partik-Pablé, ich habe vor zehn Jahren genau dasselbe gesagt, weil ich nämlich in einer Schule unterrichtet habe, wo wir das machen konnten und genau dieselben Erfahrungen gemacht haben, die auch die PISA-Studie hervorbringt. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Ich meine auch nicht Sie persönlich, sondern Ihre Gruppierung! Da waren doch alle für die antiautoritäre Erziehung!)

Faktum ist, dass es, wenn man solche Phasen einführt, Mädchen und Buben ermög­licht wird, auch in geschlechtshomogenen Gruppen Zugang zu bestimmten Bereichen zu bekommen, dieser leichter erfolgt, als das in gemischten Gruppen der Fall wäre, und das betrifft vor allem den naturwissenschaftlichen Bereich. (Beifall bei den Grü­nen.)

 


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