Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll101. Sitzung / Seite 140

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Ich möchte auch das aufgreifen, was Kollegin Sburny angesprochen hat: dass gerade Mädchen nicht diese Erfordernisse erfüllen, und, ganz gleich, ob Burschen oder Mäd­chen, beide kommen dann in diesen Topf. Es macht mich sehr traurig, dass hier eine gewaltige Vergeudung von Humankapital betrieben wird. Diese jungen Menschen be­völkern dann, als arbeitslose Jugendliche kaum vermittelbar, die Arbeitslosenlisten und müssen oft jahrelang warten, bis sie einen Job finden.

Die gleichen Chancen für alle von 6 bis 15 Jahren sollen kostenlos für alle Kinder bestehen. Das wäre, glaube ich, für uns alle ein wichtiges Ziel dieser XXII. Gesetz­gebungsperiode. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

17.09


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Dr. Huainigg. Seine Wunschredezeit beträgt 3 Minuten. – Herr Abgeordneter, Sie haben das Wort.

 


17.10.01

Abgeordneter Dr. Franz-Joseph Huainigg (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundes­ministerin! Wenn es um das Budget geht, wünscht sich jeder mehr Geld. Aber ich glaube, dass wir bei der Ausbildung behinderter Kinder sehr gut dastehen, was auch internationale Vergleiche zeigen. Wenn man zum Beispiel Deutschland nimmt: Dort ist die Integration von behinderten Kindern nicht flächendeckend gewährleistet. Es gibt sie nur sporadisch, und es gibt auch kein Wahlrecht von Eltern behinderter Kinder auf schulische Integration.

Es ist auch die Qualität nicht unbedingt immer eine Budgetfrage. Das zeigt sich am Beispiel Finnland, das insgesamt weniger Geld für das Schulbudget ausgibt, aber auch so gut wie alle behinderten Kinder in das Schulsystem integriert hat. Das ist auch für Österreich sehr anstrebenswert; wir sind dabei, das System weiterzuentwickeln.

Im Zuge der Schulreform haben wir das Ziel klar festgelegt, nämlich individuelle Förde­rung von nicht behinderten und behinderten Kindern. Ich glaube, wenn jedes Kind dort „abgeholt“ wird, wo es seinen Fähigkeiten entspricht, wenn es gefordert und gefördert wird, dann ist das ein sehr anstrebenswertes Ziel. Der Weg ist sehr gut und richtig gelegt. (Beifall bei der ÖVP.)

Wenn man individualisierten Unterricht im gesamten Schulsystem ausbauen möchte, muss man nicht in andere Länder schauen. In Integrationsklassen funktioniert das sehr modellhaft und sehr beispielgebend. Dort gibt es keinen Frontalunterricht, dort gibt es offenen Unterricht. Es gibt neue Lehrmethoden. Es gibt Lehrmaterialien, die anschau­lich sind, die Inhalte besser vermitteln. Es gibt individuelle Lehrpläne, Projektunterricht. All das sind Dinge, die auf das gesamte Schulsystem umgelegt werden sollten und wo sich jedes System weiterentwickeln soll.

Ein zweiter Punkt in der schulischen Weiterentwicklung wird bei der Umstrukturierung der Pädagogischen Akademien zu Hochschulen erfolgen, wo auch behinderte Studen­tInnen zu LehrerInnen ausgebildet werden sollen. Das ist ein, so denke ich, ganz wich­tiger Schritt, der gesetzt wird. Ich glaube, dass der Reformdialog und die Zukunfts­kommission sehr wichtige Schritte und Impulse gesetzt haben, die für nicht behinderte, aber auch für behinderte Kinder sehr wertvoll sein werden. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen sowie des Abg. Dr. Niederwieser.)

17.13


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner ist Abgeordneter Dr. Rada. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 2 Minuten. – Bitte.

 


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