Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll101. Sitzung / Seite 145

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erste und älteste Fachhochschule, die im vergangenen Jahr ihren zehnjährigen Ge­burtstag feiern konnte und die auch entsprechend großzügig erweitert wurde.

In Österreich steigt von 2004 bis 2006 die Zahl der Fachhochschul-Lehrgänge von 136 auf 150 an, die Zahl der Studierenden von 20 591 auf 28 755; das ist eine Steigerung um ungefähr 40 Prozent. Genauso verhält es sich beim Budget, da gibt es in diesen zwei Jahren eine Steigerung von 118,8 auf 167,2 Millionen €; das sind 41 Prozent. Neben diesen wirtschaftlichen und technischen Lehrgängen kommen ab 2006 solche für Gesundheit neu hinzu. Die Geschichte der Fachhochschulen ist eine Erfolgsge­schichte, weil sie durchgängig praxisorientiert und, wenn notwendig, auch berufsbeglei­tend sind und weil sie eine wesentliche geringere Drop-out-Rate haben. Ich danke hier vor allem dem Professor Jungwirth als Pionier.

Ein zweiter, regionaler Aspekt, der bei uns spürbar macht, wie sich die Mittel in Wirt­schaft und Forschung auswirken, ist das Projekt MedAustron, das in Wiener Neustadt realisiert wird, ein modernes Zentrum zur Krebstherapie von österreichischer und euro­päischer Bedeutung, das mit Mitteln der Bundesregierung errichtet wird. Dort können jährlich 1 200 Krebspatienten behandelt werden, die operativ keine Behandlungs­chance hätten. Die Gesamtkosten von 116,6 Millionen € werden zu 35,16 Prozent vom Bund mitgetragen. Die Teilchenbeschleunigeranlage, die dort errichtet werden soll, soll aber auch für wissenschaftliche Zwecke im Bereich der Materialtechnik verwendet wer­den und diese Region in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Wiener Neustadt, mit dem Technik- und Forschungszentrum zu einer Forschungsregion werden lassen.

Wir wollen oder sollen die Chancen, die sich dort technisch ergeben, auch universitär – vielleicht mit einem Zentrum – nutzen. Eine IHS-Studie belegt, dass wir dort zusätzlich 400 Arbeitsplätze ansiedeln können. Ich danke der Bundesregierung für die Chancen, die sich dadurch in unserer Region ergeben. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen.)

17.32


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächste Rednerin gelangt Frau Abgeord­nete Bayr zu Wort. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 2 Minuten. – Bitte.

 


17.32.11

Abgeordnete Petra Bayr (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Die Inkonsistenz des Budgets 2006 stellt sich des Öfteren dar, ganz speziell dann, wenn man sich den Fachhochschulbereich anschaut und wenn man den momentan gültigen Entwicklungs- und Finanzierungsplan III mit den Zahlen vergleicht, die im Budget stehen. Wir sehen, dass im Entwicklungs- und Finan­zierungsplan für 2006 172,31 Millionen € vorgesehen wären; im Voranschlag finden sich 166,6 Millionen € wieder.

Das ist eine ziemlich krasse Unterbudgetierung, und das ist ganz besonders deswegen verblüffend, weil die genehmigten Plätze in den Fachhochschulen, in den Fachhoch­schul-Studiengängen schon im Studienjahr 2004/2005 um fast 5 000 Plätze über dem Plan gelegen sind. Dies hätte eigentlich eine Erhöhung des Etats um 30 Millionen er­forderlich gemacht, aber tatsächlich – und einer meiner Vorredner hat es schon gesagt – haben wir eine Steigerung um nur 15 Millionen €, wenn ich da eine Bundes­förderung von 6 200 € pro Studienplatz zugrunde lege.

Das heißt, dass das nicht wirklich zu einer Entspannung auf dem Fachhochschulsektor beitragen wird, ganz besonders deswegen, weil sehr viel von diesem Geld dafür wird verwendet werden müssen, die zusätzlichen Plätze aus der „Aktion 600+“ in der Wei­terführung zu garantieren, die ja von den Ländern oder von anderen Bundesdienststel­len getragen worden sind. Was auch noch schwierig ist: Auch wenn im E & F-Plan III


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