Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll101. Sitzung / Seite 146

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300 neue, zusätzliche Studienplätze vorgesehen sind, ist es de facto so, dass sich auf Grund der Änderung des Studiengesetzes und der Einführung von Bakkalaureats- und Master-Studiensystemen in einigen Studiengängen die Studiendauer um ein Jahr verlängert hat. Das heißt, sehr viel Geld wird dafür aufgebraucht, die längeren Studien zu finanzieren, und es kann überhaupt nicht für neue, zusätzliche Studien verwendet werden.

Nach Ansicht der SPÖ ist das Ziel des Entwicklungsplans III mit gut 33 000 Plätzen im Jahr 2010 ohnehin sehr bescheiden. Ich denke, dass Ihre Fachhochschulpolitik weder den Ansprüchen der Bewerberinnen und Bewerber noch den Ansprüchen des Wirt­schaftsstandorts Österreich wirklich gerecht wird. Es herrscht mehr oder weniger Stagnation. Ein Fachhochschulbudget unter sozialdemokratischer Federführung hätte garantiert anders ausgesehen. (Beifall bei der SPÖ.)

17.34


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Prinz zu Wort. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte. (Abg. Mag. Wurm: Der kleine Prinz!)

 


17.34.47

Abgeordneter Nikolaus Prinz (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Ge­schätzte Damen und Herren! (Abg. Dr. Puswald: Mit Prinz beginnt’s!) Mut zur Verän­derung und die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen – das ist verantwortungsvolle Bildungspolitik! Die heutige Debatte zeigt uns aber leider ganz deutlich, wo die Grenzen des Möglichen sind. Wir sehen eindeutig, wer für Fortschritt und Zukunftsge­staltung steht und wer am liebsten alles neu blockiert. Es wird klar, wer Freiräume und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten schafft und wer Reformansätze schon in der Diskussionsphase verweigert.

Bildung ist ein zu hohes Gut, um es jenen zu überlassen, die nicht wissen, was sie wirklich wollen. Daher ist es richtig und für die Zukunft unserer Kinder notwendig, die budgetären Maßnahmen im Bildungsbereich dort zu setzen, wo sie gebraucht werden. Es muss Schluss sein mit Automatismen, wir müssen den finanziellen Mitteln Raum für Schwerpunktförderung geben. (Abg. Dr. Pirklhuber: ... also ein Zufallsgenerator ...!) So wie das Lernen an sich von Alter und Persönlichkeit abhängig ist, so ist es auch mit der Bedarfszuwendung.

Das vorgelegte Budget ist realistisch, es ist deutlich höher als im Vorjahr und geht auf die Bedürfnisse der individuellen und regionalen Bildungsschwerpunkte ein. Denn das Bildungsbudget kann nicht auf dem Reißbrett erstellt werden. Lineare Förderung nach dem Motto „So viele Schüler, so viel Geld“ funktioniert nicht. Ein modernes Bildungs­wesen richtet sich nach dem Bedarf, sprich nach den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler beziehungsweise auch der Lehrer und Eltern.

Als Bürgermeister und damit Schulerhalter einer kleinen Landschule ist es mir ein ganz besonderes Anliegen, die Standortsicherung im ländlichen Raum aufrechtzuerhalten. Gerade Kleinschulen zeugen von der regionalen Vielfalt und der Wahrung von persön­lichen Bedürfnissen. Die Kleinsten der Kleinen dürfen nicht bereits im Alter von sechs bis zehn Jahren zu Pendlern werden. Daher ist es wichtig, im Lebensumfeld der Kinder auch für die notwendige Infrastruktur zur Abdeckung ihrer Bedürfnisse zu sorgen.

Mit 12 Millionen € zusätzlich wird der Erhalt von Kleinschulen gesichert und können eigene Fördermaßnahmen zur Verfügung gestellt werden. Das beweist einmal mehr, dass Bundesministerin Elisabeth Gehrer zukunftsorientierte Bildungspolitik, speziell auch für den ländlichen Raum, macht. (Beifall bei der ÖVP.)

17.37

 


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