Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 102. Sitzung / Seite 41

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Wir haben es im Budgethearing gehört: ein halbes Prozent Prognoseunsicherheit dann, wenn die Prognose ein halbes Jahr vorher abgegeben wird. Das ist das beste Ergebnis, das man erzielen kann, denn man kann günstigstenfalls mit der Sommer­prognose arbeiten. Der nun zur Debatte stehende Budgetentwurf wurde aber schon vor eineinhalb Jahren ausverhandelt. Das bedeutet ein Plus/Minus von 1 Prozent im Wachstum, und das ist ungerecht. Bei Steuereinnahmen geht es in die Hunderte von Millionen, im schlimmsten Fall in die Milliardenhöhe. – So planen Sie, wenn man das überhaupt noch Planung nennen darf!

Das hat in Wahrheit nur einen Hintergrund, nämlich einen politischen. Das war offen­sichtlich der letzte vernünftige Dienst, den Grasser dieser Bundesregierung erwiesen hat. Er hat irgendwann einmal gesagt: Burschen und Mädels der Schwarzen, da kommt irgendetwas auf uns zu. Ich erkenne das. Machen wir das Budget lieber jetzt, wer weiß, was wir nächstes Jahr – wo es eigentlich sinnvollerweise hingehört – noch haben!

Deshalb haben Sie im Vorjahr unter anderem alles unter einem „ausgedealt“ – ein großer Schaden auch wirtschaftlich, schon allein deshalb, weil hier nicht zielgerichtet gesteuert werden kann! Es wird Ihnen egal sein – Sie werden so denken –, wenn nach den Wahlen die Abweichungen herauskommen. Das ist keine Planung! – Aber das ist eigentlich auch egal, denn: Wer will dieser Bundesregierung noch planvolles Handeln unterstellen? (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

10.52


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Rossmann. Ihre Wunschredezeit beträgt 5 Minuten. – Sie sind am Wort, Frau Kollegin.

 


10.53.00

Abgeordnete Mares Rossmann (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Also: Entweder hat Rot-Grün die Wirtschafts- und Arbeitspolitik völlig aufgegeben (Abg. Öllinger: Von welcher Partei sind Sie denn?) oder endlich zur Kenntnis genommen (Abg. Riepl: Wo gehören Sie hin? – Abg. Dr. Partik-Pablé: Zum Klub der Frei­heitlichen!), dass das rot-grüne Modell in Deutschland gescheitert ist und Österreich einfach die bessere Wirtschafts- und Arbeitspolitik betreibt. (Beifall bei den Freiheit­lichen und der ÖVP.)

Es ist nicht anders zu erklären, dass die Vertreter der Oppositionsparteien, vor allem der so genannten Arbeiterpartei SPÖ, hier ans Rednerpult treten und zu dem unheim­lich wichtigen Wirtschafts- und Arbeitsbudget wenig bis gar nichts zu sagen haben. (Abg. Reheis: Was für eine „so genannte“ Partei sind denn Sie? Welche Partei? – Heiterkeit bei der SPÖ.)

Lieber Kollege Öllinger! Wenn Sie sagen, Österreich soll nicht Kärnten werden, dann sage ich: Österreich soll Kärnten werden! Ich sage Ihnen auch, warum. (Abg. Reheis: Wissen Sie überhaupt noch, warum Sie da sind? Welche Legitimation habt ihr denn noch? – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Schauen Sie sich die wirtschaftspolitischen Zahlen an! In Kärnten gibt es die niedrigste Arbeitslosenrate, die es in Kärnten je gegeben hat. (Abg. Öllinger: Das stimmt nicht!) Kärnten hat die höchste Betriebsansiedelung, die es je gegeben hat. (Abg. Reheis: Gehen Sie nach Kärnten und bleiben Sie dort!) Kärnten hat die niedrigste Jugend­arbeitslosigkeit, und Kärnten hat den niedrigsten Strompreis. (Abg. Mag. Trunk: Das stimmt überhaupt nicht!) Ich weiß, das wollen Sie nicht hören.

Das Kindergeld, das Sie hier so oft verteufelt haben, war das Erfolgsmodell Kärntens. (Abg. Riepl: Das stimmt nicht! Das ist keine gute Rede!) Nach dem Pilotprojekt und einer Vorlaufzeit von mehr als einem Jahr ist dieses Modell von Kärnten aus seinen


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