Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 102. Sitzung / Seite 79

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raum für jeden kann absolut keine Rede mehr sein. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

13.06


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Scharer zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


13.07.04

Abgeordnete Erika Scharer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Die Zahlen der Rekordarbeitslosigkeit mit 361 000 Jobsuchenden Ende Februar sind ja bekannt. Herr Bundesminister, Ihr Schulterzucken dazu leider ebenfalls. Das Schärfste ist, dass sich Herr Minister Grasser in seiner Budgetrede rühmt, dass die Regierung um 900 Millionen € mehr für Arbeitslosengeld und Not­standshilfe ausgibt. Sie schauen gut vier Jahre lang zu, wie die Arbeitslosigkeit ungebremst steigt, und rühmen sich dann dafür, mehr Arbeitslosengeld auszube­zah­len. Das ist unglaublich! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Ihre Mangelwirtschaft prägt auch das Budget 2006. Es gibt keine finanzielle Vorsorge für einen quantitativen und qualitativen Ausbau der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Herr Minister, Österreich wird so weiterhin Schlusslicht im OECD-Vergleich mit einem BIP-Anteil von rund 0,53 Prozent bleiben! Es gibt keine finanzielle Vorsorge für Verbes­serungen im AlV-Leistungsrecht. Arbeitslosigkeit bedeutet weiterhin für viele Menschen Verarmungsgefahr. Das AMS wird die Qualität, insbesondere im Bereich der Beratung, im Service für Unternehmen und der qualitätsvollen und nachhaltigen Schulungsmaß­nahmen für Arbeit Suchende mangels Personalressourcen nicht ausbauen können.

Herr Minister, wollen Sie bewusst eine in Europa anerkannte Institution zerschlagen? Wir wollen das nicht! Sie zwingen die AMS-MitarbeiterInnen auf Grund des hohen Vorgemerktenstandes, die Beratungsleistungen, die jetzt schon nicht mehr standard­gemäß erbracht werden können, weiter zu reduzieren. Ihre einzige Antwort darauf kann doch nicht sein, dass Sie die in dieser arbeitsmarktpolitisch angespannten Si­tuation wichtigen Berufsinformationszentren personell aushungern.

Herr Minister, die berechtigten Personalforderungen des AMS sind bekannt. Disku­tieren Sie endlich diese Problematik, reagieren Sie endlich rasch! Meine Damen und Herren! Meine Kollege Keck hat es schon erwähnt: Die Alibi-Aktion von Bundeskanzler Schüssel, am 1. Mai, dem „Tag der Arbeit“, einen Arbeitslosigkeitsgipfel abzuhalten, ist wohl beschämend und ein Affront gegen die ArbeitnehmerInnen. (Abg. Scheibner: Was ist denn daran beschämend?) Es zeigt aber die Hilflosigkeit und Ignoranz dieser Bundesregierung in allen wichtigen Themen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Scheibner: Darf man denn am „Tag der Arbeit“ nichts arbeiten? Nur marschieren vielleicht?! Das ist doch absurd! – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Gegenrufe bei der SPÖ.)

13.10


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht der Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir kommen daher zur Abstimmung über die Beratungsgruppe IX des Bundes­voran­schlages 2006.

Diese umfasst das Kapitel 63 des Bundesvoranschlages in 830 der Beilagen.

Ich ersuche jene Damen und Herren, die hiezu ihre Zustimmung geben, um ein ent­sprechendes Zeichen. – Es ist dies die Mehrheit und damit angenommen.

 


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