Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 102. Sitzung / Seite 155

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Sie machen nur Löcher auf!) Wir brauchen nachhaltige Strukturreformen, denn unser Gesundheitssystem muss auch in Zukunft leistbar sein und bleiben, mit hoher medizinischer Qualität, mit der besten Gesundheitsversorgung für alle.

Mit dem Budget 2006 von rund 629 Millionen € liegen wir im Spitzenfeld Europas, was die Gesundheitsausgaben betrifft. Dieses Geld kann auf Grund dieser Reformen sehr konstruktiv und effizient eingesetzt werden, und es ist mit der Artikel-15a-Vereinbarung mit den Bundesländern auch gewährleistet, dass in den Bundesländern künftig die Strukturen gemeinsam aufgebaut werden, die es ermöglichen, der Bevölkerung eine umfassende und qualitativ hoch stehende Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.

Geschätzte Damen und Herren, es ist ganz wichtig, dass wir zu unserem Gesundheits­system stehen. Reden wir das Gesundheitssystem nicht schlecht! Österreich hat ein vorbildliches Gesundheitssystem. (Beifall bei der ÖVP.)

17.42

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abge­ordnete Schasching. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

17.43.11

Abgeordnete Beate Schasching (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bun­des­ministerin! Um gleich nahtlos an die Ausführungen des Kollegen Kößl anzu­schließen: Österreich hat ein hervorragendes Gesundheitssystem, haben Sie gesagt, Herr Kollege. – Ich hoffe, wir behalten die hohe Qualität unseres Gesundheitssystems in weiten Teilen auch noch länger bei, allerdings ist zu befürchten, dass der Abbau dieses guten Systems rasch voranschreitet. Aus diesem Grund habe ich mir erlaubt, Frau Gesundheitsministerin, einen Brief mitzubringen, einen Brief einer Neuleng­bache­rin, die an mich herangetreten ist mit der Bitte, Ihnen dieses Schreiben persönlich zur Kenntnis zu bringen, denn für sie und für ihre Familie hat sich dieses Gesundheits­system, ganz, ganz, ganz arg verändert, und zwar zum Negativen.

Sie schreibt:

„Sehr geehrte Frau Ministerin für Gesundheit!

Sie propagieren in allen Medien, dass für Patientinnen die Chefarztpflicht für Medika­mente fällt, sagen aber nicht dazu, welch enorme Nachteile für chronisch Kranke entstehen. Ich muss 5 Dauermedikamente nehmen. Thyrex nach Schilddrüsen-OP, Agepton 30 mg, nachdem vor 5 Jahren nach langer Refluxkrankheit Barrett Ösophagus und chronische Gastritis festgestellt wurde. Dieses Medikament half mir sehr u. ich bekam immer für 1 Jahr vom Chefarzt die Bewilligung. Seit I 2005 bekomme ich das nicht mehr. Derzeit nehme ich nur Agepton 15 mg und riskiere somit einen Rückfall. In den letzten 3 Jahren hatte ich 3 leichte Schlaganfälle, wurde im KH St. Pölten behan­delt u. mir wurden neben dem Blutdruck- und Cholesterinpulver auf Dauer Plarix verordnet. (ThromboAss) können wegen der Magenerkrankung nicht genommen werden. Ebenfalls wurden mir vom Chefarzt nach einigen Monaten die 3 Monats­packung für 1 Jahr immer bewilligt. Für mich eine große Erleichterung da ich von Neulengbach nicht so oft – nur 1x im Jahr zum Chefarzt nach St. Pölten fahren mußte. Durch Ihre sogenannte Erleichterung bekomme ich dieses Medikament lt. Hausarzt nur mehr vom Neurologen – wieder nach St. Pölten fahren und das alle 28 Tage weil keine Großpackung mehr verordnet wird. Die Wahlärzte im Ort kann ich mir mit meiner Pension nicht leisten. Die KRK muß jetzt öfter die teuren Kleinpackungen, die Über­weisung u. Ordination vom Facharzt zusätzlich zahlen. Wo ist da die Ersparnis. Wozu scheinen alle Krankengeschichten im Computer auf, wenn nicht einmal eine Dauer­verordnung vom KH als kompetent betrachtet wird. Die Chefärzte haben keine Ahnung vom Patienten“ – so sagt die Dame – „und müssen entscheiden und sogar die


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