Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 102. Sitzung / Seite 156

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Entscheidung vom KH in Frage stellen. Diese Verordnung ist schlichtweg eine Gemeinheit den Patienten gegenüber, die es sich nicht leisten können alles privat zu kaufen. Ich wünsche Ihnen, daß Sie einmal in so eine Situation kommen. Auch meinen Mann, der seit Jahren chronisch Polyathritis und starke Schmerzen hat – ständig bei einem Rheumatologen (Wahlarzt!) in Behandlung ist kann nun der Hausarzt seine CholesterinMedikamente nicht mehr ohne Chefarzt verordnen, weil er noch keinen Schlaganfall oder Herzinfarkt gehabt hat. Also ist der Hintergedanke, der Patient soll möglichst keine Medikamente nehmen, früher sterben, damit keine Pension bezahlt werden muß. Danke für diese Erleichterung.

Elisabeth Weiser“

Ich meine, dem ist nichts hinzuzufügen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

17.46

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesministerin Rauch-Kallat. – Bitte.

 


17.46.47

Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Frau Präsiden­tin! Hohes Haus! Ich denke, man sollte doch etwas hinzufügen. Man muss nämlich die tatsächlichen Zuständigkeiten beachten. Ich darf Sie darüber informieren, Frau Abgeordnete Schasching, was ich auch gerne Frau Elisabeth Weiser mitteilen werde: Das, worüber sie schreibt, hat nichts mit der Chefarztpflicht Neu zu tun. Die Chefarzt­pflicht Neu ermöglicht es nämlich dem Arzt, unmittelbar das gebrauchte Medikament zu verschreiben, es zu dokumentieren, und die Kontrolle dann zwischen dem Chefarzt und sich abzuwickeln, also eine tatsächliche Erleichterung.

Das, worüber Sie hier schreiben, ist eine Neuordnung des Heilmittelverzeichnisses, für das die Selbstverwaltung verantwortlich zeichnet, eine Verordnung des Hauptver­bandes und nicht der Gesundheitsministerin. Ich habe das Problem der Großpackun­gen in der Zwischenzeit mehrmals gegenüber dem Hauptverband angesprochen und habe den Hauptverband auch schriftlich ersucht – denn anweisen kann ich ja nichts –, eine zufrieden stellende Lösung für die Großpackungen zu finden, andernfalls ich ge­setzliche Maßnahmen vorsehe. Sie sehen also, ich bin hier nicht säumig, sondern sehr aktiv gewesen. (Beifall bei der ÖVP.)

17.48


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Grander. Wunschredezeit: 4 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


17.48.18

Abgeordnete Maria Grander (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte heute in meinen Ausführungen im Besonderen auf die Frauen­gesundheit eingehen. Bisher wurden von vielen medizinischen Studien Frauen häufig ausgeschlossen, daher wurden wichtige geschlechtsspezifische Fragestellungen nicht gestellt und dadurch langfristig eine adäquate medizinische Versorgung für Frauen verschlechtert. Nur weil Frauen eine höhere Lebenserwartung haben, heißt das noch lange nicht, dass Frauen gesünder sind.

Unsere Frau Bundesministerin hat dies in der letzten Woche klar festgestellt und hat auch gesagt, dass da etwas verändert werden muss und auch verändert wird. Frauen haben das Recht auf den höchsten erreichbaren Standard von physischer und psychischer Gesundheit. Der Herztod ist nach wie vor auch für Frauen weltweit der


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite