Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 102. Sitzung / Seite 162

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Krankenhäuser weiterhin so zur Verfügung stehen können wie bisher und nicht – wir haben es heute schon einmal gehört – wie in Deutschland, wo 25 Prozent zugesperrt werden müssen.

Der Voranschlag für 2006 sieht im Kapitel Gesundheit Ausgaben in der Höhe von knapp 629 Millionen € vor. Allein 411 Millionen € machen die Bundeszuschüsse für die Krankenanstaltenfinanzierung aus.

Ein großes Thema in der Gesundheitsreform sind aber auch die Vorsorge und die Prä­vention. Über 60 Millionen € sind dafür im Budget geplant. Es war jetzt ein Herz­kongress in Mannheim, bei dem wieder festgestellt wurde, dass das Aufhören mit dem Rauchen die wichtigste Einzelmaßnahme bei Patienten mit Gefäßkrankheiten ist. Nicht­raucher haben ein um 75 Prozent vermindertes relatives Risiko für einen Herz­infarkt.

Ein Detail am Rande: Allein im System der österreichischen Sozialversicherung belau­fen sich die Behandlungskosten der auf das Konto von Tabakkonsum gehenden Krank­heiten im Jahr auf zirka 2 Milliarden €. Die Novelle zum Tabakgesetz sollte hier entscheidend helfen, eine Bewusstseinsänderung einzuleiten.

Eigenverantwortung wäre und ist das Stichwort, damit wir länger gesünder bleiben. Daher der Aufruf zur „Vorsorgeuntersuchung neu“ – kostenlos für jeden Österreicher ab dem 19. Lebensjahr, evaluiert und auf den neuesten Stand der medizinischen Wis­senschaft gebracht, erstmals alters- und geschlechtsspezifisch differenziert in den Untersuchungen. Derzeit nehmen aber nur 7 Prozent der Ostösterreicher und in West­österreich immerhin 27 Prozent dieses Angebot in Anspruch.

Dass Bewegung Leben sein kann, war nicht nur das Lebensmotto meines Großvaters vor 100 Jahren – der hat sich das ganz still und leise für sich erarbeitet und mir wahr­scheinlich ein ganz gutes Bewusstsein in dieser Richtung mitgegeben. Ich sage Ihnen da ja gar nichts Neues. Wir alle wissen, dass Laufen Stress abbauen kann und Kon­dition aufbaut. Laufen lässt unsere Muskeln aktiv bleiben, fördert das Wohlgefühl, die gute Laune und die Durchblutung – also alles, was gesund ist.

Gezielte Bewegung hilft aber auch, Krankheiten wie Diabetes oder einen zu hohen Cholesterinspiegel abzubauen und Osteoporose zu verringern.

Der forcierte Einsatz präventiver Maßnahmen im österreichischen Gesundheitssystem birgt laut IHS-Studie ein enormes Einsparungspotential, und zwar von 3,6 Milliarden €. Wenn wir also ganz bewusst die Angebote zur Prävention wahrnehmen und einen neuen Lebensstil für uns weiterentwickeln, kommt uns das doppelt zu Gute: Wir gewin­nen an Gesundheit und Lebensfreude und an budgetären Mitteln, um wissen­schaft­liche Forschung und die Versorgung unseres Gesundheitssystems zu sichern. (Beifall bei der ÖVP.)

18.11


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Spindelberger. Wunschredezeit: ebenfalls 3 Minuten. – Bitte.

 


18.12.13

Abgeordneter Erwin Spindelberger (SPÖ): Da Kollegin Riener heute in ihrer Rede zum Gesundheitsbudget fast krankgejammert hat, dass wir oft Kritik üben, dann muss ich schon ganz klar sagen, was uns als SPÖ von den Regierungsparteien unter­scheidet (Abg. Mag. Molterer: Das Jammern!): Wir haben uns immer bemüht, kon­struktiv an der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens mitzuarbeiten und auch über die Finanzierung zu diskutieren.

 


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