Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 103. Sitzung / Seite 37

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nachfolger, und es sind die mangelnden Strukturen und Perspektiven, die im ländlichen Raum dazu führen, dass Bäuerinnen und Bauern nicht mehr bereit sind, einen Hof zu übernehmen.

Auch die Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit von Frauen und Männern im ländlichen Raum hat absolute Priorität und wäre gerade bei dieser Problematik sicher­lich nützlich.

In diesem Sinne, Herr Minister, fordere ich Sie auf, die berechtigten Anliegen der Bäue­rinnen und Bauern, der Frauen und Männer im ländlichen Raum ernst zu nehmen und für Gerechtigkeit und Ausgewogenheit im ländlichen Raum zu sorgen, denn – ich zitiere meinen Kollegen Bauer – der ländliche Raum ist auf keinen Fall Bauernbund. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

10.38


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Hornek. 4 Minu­ten Redezeit. – Bitte. (Abg. Wittauer: Auf die Unterstellungen erwarte ich mir jetzt schon Antworten! – Gegenruf des Abg. Dr. Cap.)

 


10.38.01

Abgeordneter Erwin Hornek (ÖVP): Herr Kollege Cap, soll ich Herrn Gusenbauer als Bauer würdigen, oder was ist Ihr Wunsch? (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP. – Abg. Neudeck: Nicht einmal bei der Landwirtschaftsdebatte ist Gusenbauer da!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Geschätzte Damen und Herren! Das vorliegende Umweltbudget kann sich sehen lassen. Es sieht nicht nur eine Erhöhung der Mittel vom Jahr 2005 auf das Jahr 2006 vor, sondern dass für diese Bundesregierung der Umweltschutz eine The­matik ist, die ihr am Herzen liegt, einen sehr hohen Stellenwert hat und ihr einen solchen auch beimisst, erkennt man daran, dass die finanziellen Mittel im Zeitraum 2000 bis 2005 beinahe verdoppelt wurden. Und das ist vermutlich in keinem anderen Budgetansatz zu finden.

Es ist selbstverständlich, dass das Hauptaugenmerk dieses Umweltbudgets auf der Erreichung des Kyoto-Ziels liegt. Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass Öster­reich im Vergleich zu Deutschland, zur OECD und zur EU im Durchschnitt die gerings­ten energiebedingten CO2-Emissionen je Kopf aufweist – nicht Karlheinz Kopf.

Die Emissionsintensität lag im Vergleichszeitraum 2001 je Einwohner in Österreich bei 8,1 Tonnen, in der BRD bei 10,32 Tonnen, das sind um 20 Prozent mehr CO2-Emissi­onen in der Bundesrepublik Deutschland als in Österreich. Die Vereinigten Staaten emittieren 19,84 Tonnen je Kopf. Das bedeutet bedauerlicherweise einen doppelt so hohen Wert wie in Österreich.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich sage deswegen „bedauerlicherweise“, denn würden die Vereinigten Staaten, die 25 Prozent der CO2-Emissionen weltweit verursachen, ihre Emissionen auf den Wert Österreichs reduzieren, würde das eine weltweite Reduktion der Schadstoffe um 12,5 Prozent bedeuten. Daher ist es unser Ansinnen, unsere Position, die wir im Umweltbereich innehaben, nicht nur zu stärken, sondern massiv auszubauen.

In Österreich verursachen die beiden Bereiche Raumwärme und Verkehr, im Spezi­ellen der Individualverkehr, zirka 50 Prozent der Schadstoffemissionen. Daher ist es unabdingbar, hier in einer Prioritätenreihung Maßnahmen zu setzen. Die wichtigste Maßnahme in diesem Zusammenhang lautet Energie sparen. Jene Energie, die nicht verbraucht wird, verursacht logischerweise zum einen nur geringe oder keine Kosten, und zum anderen werden dadurch keine Emissionen verursacht. Daher ist es in hohem Maße sinnvoll, verschiedene Contracting-Modelle zu wählen, um damit den Verbrauch


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