Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 103. Sitzung / Seite 179

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sind wir in der Situation, dass die von allen geforderte Reform der Exekutivdienste durchgeführt wurde. Kollege Einem hat, wenn wir über Personaleinsparungen geredet haben, auch immer gesagt: Tut euch nichts an wegen ein paar Schantinger! – Also so viel zur historischen Wahrheit. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Liebe Frau Bundesminister, ich darf daher danke sagen dafür, dass dieses Projekt „Team 04“ so ruhig gefahren wird. (Abg. Gaál: Tausende Dienstposten eingespart!) Die Ängste der Umfärbung, dass so viel Rote, die es vorher gab, jetzt auf Rot-Weiß-Rote kommen, habt ihr alle gehabt. Das hat sich alles nicht bewahrheitet. Es wurde bewiesen, ein konsequentes Team. Frau Bundesminister, ich danke dafür, dass im Namen und im Interesse der österreichischen Sicherheitspolitik gute Arbeit geleistet wird. (Beifall bei der ÖVP.)

19.13


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Pfeffer. – Bitte.

 


19.13.27

Abgeordnete Katharina Pfeffer (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Auch ich stehe nicht an, namens meiner Fraktion allen Beamtinnen und Beamten der Exekutive von dieser Stelle aus ganz herzlich für ihre Arbeit zum Wohle der Bevölkerung zu danken. (Allgemeiner Beifall.)

Im Moment herrscht ja in dieser Berufsgruppe eine gewisse Unruhe und Umbruchs­phase. Viele fragen sich, wie es mit der neuen Exekutivreform weitergehen wird und ob sie persönlich betroffen sein werden. Bei der Bestellung der Landespolizeikomman­danten hat mich Ihre Aussage, Frau Bundesministerin, Sie wüssten gar nicht, welcher Partei diese angehören, schon ein wenig irritiert. Also ganz ehrlich: Eine Bestellung von so wichtigen Personen, und Sie informieren sich nicht im Vorhinein über die vorge­schlagenen Kandidatinnen und Kandidaten, das nehme ich Ihnen nicht ab. (Abg. Kößl: Das ist für die SPÖ unvorstellbar!) Sie sind doch eigentlich kein politisches Greenhorn mehr. Ich denke, Sie haben schon sehr viel Erfahrung in der Politik.

Leider muss Folgendes festgestellt werden: Ihr Vorgänger Strasser hat gute Vorarbeit für die ÖVP geleistet. Nur zur Erinnerung: Drei Landesgendarmeriekommandanten, von Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgendland, wurden vom damaligen Innenminister kurz vor der Wahl im Herbst 2002 in einer Nacht- und Nebelaktion in Zwangspension geschickt. Das haben wir noch nicht vergessen, meine Damen und Herren! Auch wenn durch das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes diese Zwangspensionierungen der drei Landesgendarmeriekommandanten Schmied, Kanz und Scheifinger als rechtswidrig aufgehoben wurden, so hat man trotzdem das partei­politische Ziel erreicht, nämlich Ihre Leute unterzubringen. (Beifall bei der SPÖ.)

Im Falle des designierten und der ÖVP zuzurechnenden burgenländischen Polizeikom­mandanten Koch stehe ich nicht an, ihn als Vollblutpolizisten zu bezeichnen. Ich kenne Brigadier Koch persönlich sehr gut, und er ist für diese Aufgabe sicher bestens quali­fiziert.

Trotzdem können Sie das Gesamtbild nicht leugnen. 13 : 5 ist kein Unentschieden und kein ausgewogenes Personalpaket, sondern eindeutig ein schwarzes! (Abg. Kößl: Denken Sie doch zurück, bei der SPÖ hat es nur SPÖ gegeben! Da hat ein anderer gar keine Chance gehabt!)

Die Zusammenlegung von Polizei und Gendarmerie ist für viele Beamtinnen und Beamten, vor allem für die älteren, irritierend und verunsichernd. Da und dort wurde mir von Mobbing berichtet, wobei jüngere Beamte versuchen, den älteren das Leben schwer zu machen. Parteipolitik spielt dabei leider auch eine große Rolle.

 


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