Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 104. Sitzung / Seite 128

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Aber gehen wir weiter zu der Frage, was die Entsendung betrifft. – Sie sehen, ich halte immer die Tagesordnung ein. (Heiterkeit bei der SPÖ.) – Zur Entsendung also: Wie soll der Nationale Sicherheitsrat funktionieren? Wer von Ihnen wird da drinsitzen? Das wird ja zu einem Unsicherheitsrat, weil man gar nicht weiß, wer bei der nächsten Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates drinsitzen wird. – Lauter unbeantwortete Fragen mit rechtlichen Konsequenzen!

Wir könnten natürlich auch verkehrspolitisch die Frage der Geisterfahrer diskutieren. (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ. – Abg. Neudeck: Ja, Sie sind auf der falschen Spur!) Herr Detlev Neudeck, das könnten wir natürlich diskutieren! Allerdings möchte ich mich da vornehm zurückhalten und Ihnen das Wort überlassen. Über die Geisterfahrer werden Sie sicher mehr sagen können, auch innerhalb der Fraktion, der Sie angehören.

Daher wären die Fragen 14, 15 und 16 so bedeutend gewesen – aber Sie werden uns nicht entkommen! Nächsten Dienstag, 12 Uhr. Die Wiedersehensfreude währt nur kurz, dann drei Stunden Trennungsschmerz. Aber dann, um 15 Uhr, werden Sie uns lieben lernen, das verspreche ich Ihnen! Dann werden wir uns mit der Situation so aus­einander setzen, dass die Stühle da oben auf der Regierungsbank wackeln. Und die sollten langsam zu wackeln beginnen, damit der Klebstoff nicht so wirkt, wie er offen­bar noch immer wirkt, und damit die, die oben sitzen, endlich Lust und Laune bekom­men, sich von ihren Sesseln zu erheben, damit es endlich Rücktritte und Neuwahlen gibt und dieses Land endlich eine Regierung bekommt, die auch wirklich regiert, eine Regierung, die nicht Tag und Nacht mit der Frage Tempo 160 km/h und der Frage der Geisterfahrer beschäftigt ist. Es sind noch ganz andere Fragen zu lösen.

Es wird Sie das dann im Wahlkampf auch noch beschäftigen, wenn die Wählerinnen und Wähler bei den Wahlveranstaltungen fragen: Warum haben Sie denen so lange die orange oder blaue Stange gehalten? – Das wird dann die Frage sein! Da werden Sie von Wähler zu Wähler gehen müssen und das erklären müssen! Dann werden Sie nur Kopfschütteln ernten. Permanentes Kopfschütteln! Schlecht besuchte Wahl­veran­staltungen, ein Abwenden der Österreicherinnen und Österreicher! (Abg. Ing. Kapeller: Aber ein gutes Wahlergebnis!)

Diejenigen, die hier herunten lachen, haben möglicherweise auch wirklich Grund zum Lachen – sie werden trotz Niederlage wieder hier sitzen! (Abg. Ing. Kapeller: Darum bin ich ja nach vorne gegangen!) Aber Sie dort oben sollten sich mit denen hier herun­ten ein bisschen beschäftigen oder vielleicht ein Rotationssystem einführen, damit Sie wirklich etwas zu lachen haben (Abg. Scheibner: Das kennen wir schon!), denn Sie werden nicht mehr hier herinnen sitzen – Sie vielleicht auch nicht mehr. Sie stehen schon, Sie haben es schon aufgegeben! (Anhaltender Beifall bei der SPÖ und bei Ab­ge­ordneten der Grünen. – Abg. Neudeck: Herr Kollege Cap, bei Ihnen sind die vorderen Reihen dann leer!)

15.50


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Glawischnig. – Bitte.

 


15.51.09

Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig (Grüne): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Oft schon haben wir hier in diesem Haus erlebt, dass klassische parla­men­tarische Instrumente – seien es Erklärungen des Bundeskanzlers oder auch dring­liche Instrumente – weniger dem inhaltlichen Zweck, dem inhaltlichen Hintergrund, dem sie gewidmet waren, gedient haben, sondern ausschließlich einen anderen Grund


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