Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 104. Sitzung / Seite 131

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Kontrollfunktion. Das ist eine Kontrollfunktion, die ein demokratisches System auch braucht. – Sie ignorieren das!

Auch das österreichische Verfassungsrecht, die österreichischen Bundesgesetze ha­ben für Parteien eine bestimmte Bedeutung: Es gibt den Passus „die im Parlament ver­tretenen Parteien“. Als gesellschaftliche Kräfte werden sie für wichtig erachtet. Des­wegen gibt man ihnen auch bestimmte Rechte: Sie dürfen benennen. Sie dürfen einen Stiftungsrat benennen, einen Datenschutzrat benennen oder eine – was weiß ich? – Österreichische Konferenz für Wissenschaft und Forschung. Sie haben deswegen eine Bedeutung, weil sie eine Beziehung zur Gesellschaft, eine Verankerung in der Gesellschaft haben.

Sie aber sind jetzt nur noch eine Gruppe von Menschen in Österreich, die ausschließ­lich an sich selbst interessiert ist: an ihren Ämtern, an ihren Funktionen, an ihren Man­daten, an ihren Gehältern. Das ist alles, was Sie interessiert! (Abg. Wittauer: Es langweilt langsam!) Ich denke, die österreichische Bevölkerung und die Opposition haben das Recht, zu sagen: Wir verlangen Neuwahlen! (Abg. Scheibner: Dann brin­gen Sie einen Antrag ein! Das steht Ihnen wieder frei! Das ist kein Tagesordnungs­punkt!)

Österreich braucht Wahlen, braucht eine Neuordnung des politischen Systems! Alles andere ist jenseits der Grenze von dem, was sich die österreichische Verfassung zu Beginn, bei ihrer Geburtsstunde, gedacht und gewünscht hat. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ. – Abg. Dipl.-Ing. Hofmann: Wir können nicht wegen einer schlechten Opposition zurücktreten!)

15.58


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Hofmann. – Bitte. (Staatssekretär Mag. Mainoni: Zum Thema, oder? – Abg. Brosz – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Dipl.-Ing. Hofmann –: Für wen sprechen Sie jetzt?)

 


15.58.52

Abgeordneter Dipl.-Ing. Maximilian Hofmann (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Herr Präsident, ich bewundere heute Ihre Großzügigkeit, wenn es um die Tatsache geht, ob ein Redebeitrag auch einmal zur Sache stattfindet. Ich werde mich jedenfalls bemühen, zur Sache zu reden.

Frau Kollegin Mandak, wenn Sie eine tatsächliche Berichtigung bringen, dann sollte der Inhalt Ihrer tatsächlichen Berichtigung auch den Tatsachen entsprechen! Es ent­spricht jedenfalls nicht den Tatsachen, dass Ihr Landesrat Rudi Anschober ständig mit dem Fahrrad unterwegs ist: Er benutzt selbstverständlich ein Dienstauto! (Abg. Öllin­ger: Privatauto!) – Nein, er benutzt ein Dienstauto!

Es ist bei diesem Antrag in Oberösterreich darum gegangen, dass Politiker natürlich eine Vorbildwirkung im Straßenverkehr haben. Deswegen sollte ein Fahrtenschreiber eingebaut werden. – Nichts anderes war das Thema. (Abg. Haidlmayr: Er hat kein Dienstauto!)

Frau Kollegin Glawischnig, Sie sollten sich nicht so viele Gedanken darüber machen (Abg. Dr. Glawischnig: Über die Verfassung?) und behaupten, es sei fadenscheinig! Ich stelle fest: Dieser Dringliche Antrag, den wir jetzt behandeln – angeblich faden­scheinig, durchsichtig –, wurde im Rahmen der Geschäftsordnung eingebracht; er wird behandelt. Und er betrifft, so meine ich, ein wichtiges Thema. Sie sollten uns mit Ihren Ablenkungsmanövern – sich nämlich mit uns zu beschäftigen – nicht am Arbeiten hindern! (Abg. Eder: Da geht es um Steuergelder, bitte!) Das werden Sie auch nicht schaffen! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

 


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