Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 104. Sitzung / Seite 139

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um sich dieser Diskussion zu stellen, sondern eilt davon. – Für die Würste ist dieser Dringliche Antrag, und das wissen Sie ganz genau! Weil Sie alles andere verschleiern wollen! Außerdem lenken Sie ab von dem, was uns wirklich interessiert, und Sie be­weisen damit Ihre eigene Untätigkeit.

Oder: Vielleicht will uns dieser Bund zur ÖVP-Unterstützung nur darauf aufmerksam machen, dass diese ganzen Austritts- und Übertrittsströme verkehrstechnisch kaum mehr zu bewältigen sind.

Oder nehmen wir das Orange. Orange ist ja bekanntlich auch eine Ampelfarbe, aller­dings ist das jene Farbe, die viele Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen etwas irritiert. Soll man bei Orange noch weiterfahren oder doch bereits stoppen? Kurz, sie er­zeugt einfach eine Irritation, wie sie auch in der innenpolitischen Diskussion und Situation in Österreich gerade zu spüren ist. (Abg. Neudeck: Aber Rot ist Stillstand!)

Nur, das Problem ist, dass Sie die Bevölkerung an der Nase herumführen. Sie sollten immer vor Augen haben, dass Sie das zu verantworten haben, und zwar sowohl der Bund zur ÖVP-Unterstützung als auch die Konzernzentrale, die ÖVP selbst! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Neudeck: Nein!)

Sie schreiben in Ihrem Antrag, dass das Vormerksystem für Hochrisikolenker evaluiert werden soll. – Meine Damen und Herren, das sind Sie! Sie sind die Hochrisikolenker in dieser Republik, und Sie müssen gestoppt werden, damit Sie in Österreich nicht noch mehr Schaden anrichten können! (Beifall bei der SPÖ.)

Sie richten es sich, wie Sie es brauchen. Sie biegen das Recht zu Ihren Gunsten, nur um an den Regierungstöpfen zu bleiben. Sie verraten dabei Ihre eigene Partei, Ihre eigenen Funktionäre und Funktionärinnen, Ihre eigenen Wähler und Wählerinnen, wischen 50 Jahre Parteigeschichte einfach weg, und die FPÖ-Abgeordneten spielen da einfach mit. Ist es Ihnen das wirklich wert? Können Sie sich in der Früh noch in den Spiegel schauen? Es ist wirklich unglaublich, welches Schauspiel Sie hier bieten. (Beifall bei der SPÖ.)

Besser als ein Linzer Gemeinderat, der mir sehr gut bekannt ist – ich war ja auch ein­mal Linzer Gemeinderätin –, könnte ich es auch nicht ausdrücken. Kollege Werner Neubauer, seines Zeichens FPÖ-Mitglied, schreibt in einem Leserbrief in der „Presse“:

„Mit besonderem Argwohn betrachtet bereits jetzt der oberste Souverän in diesem Land, das Volk, diese ,Bewegung‘.“ – Gemeint sind Sie. „Ohne rechtliche Legitimation auf Posten und Ämtern zu sitzen, fette Gehälter zu kassieren“ (Abg. Neudeck: Er hat den gleichen Gehalt wie Sie!) „und als Mehrheitsbeschaffer für die ÖVP aufzutreten, wird es nicht so einfach und unwidersprochen hinnehmen.“

Nehmen Sie sich das zu Herzen, meine Damen und Herren! (Neuerlicher Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Kassieren Sie faire Gehälter?)

Alle Beteiligten und allen voran Kanzler Schüssel versuchen verzweifelt, diese Situ­ation als völlig normal darzustellen. Glauben Sie wirklich, dass Ihnen das noch irgend­jemand in dieser Republik abnimmt? (Abg. Lentsch: Ja!) Machen Sie endlich den Weg für Neuwahlen frei! Die Bevölkerung ist aufgerufen! Sie in Ihrer Konstellation sind nicht mehr legitimiert, dieses Land zu führen. Fragen Sie endlich die Bevölkerung! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

16.29


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner von der Regierungs­bank aus zu Wort gemeldet hat sich Herr Staatssekretär Mag. Mainoni. – Bitte.

 


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