Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 110. Sitzung / Seite 29

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Präsident Dr. Andreas Khol: Wir kommen nunmehr zum 4. Fragenkomplex, den Abgeordnete Dr. Bleckmann mit ihrer Frage einleitet. – Bitte, Frau Kollegin.

 


Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Vize­kanzler! Meine Frage lautet:

108/M

„Welche Maßnahmen setzen Sie in der Förderung von Forschung und Entwicklung zur Stärkung des Standortes Österreich?“

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Vizekanzler, bitte.

 


Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie Vizekanzler Hubert Gorbach: Geschätzte Frau Abgeordnete! Der Bereich Forschung und Entwicklung hat in den letzten Jahren eine gute Entwicklung genommen, im wahrsten Sinne des Wor­tes. Das ist erkennbar an der positiven Entwicklung der Forschungsquote in Österreich, die erstmals im letzten Jahr, also 2004, deutlich über dem europäischen Schnitt lag. Sie lag vor 2000, also zur Jahrtausendwende, noch bei 1,99 Prozent, und sie wird laut Prognose der Statistik Austria für das heurige Jahr bei 2,35 Prozent liegen.

Diese Berechnung hat stattgefunden vor der Forschungsmilliarde, die wir am 1. Mai beschlossen haben, plus den 300 Millionen indirekte Forschung in den Jahren 2006 bis 2010, die auch noch mit berücksichtigt werden müssen. Wenn ich diese Maßnahmen, umgelegt auf 2005 und 2006, auch schon berücksichtige – das sind insgesamt etwa 225 Millionen € in diesen zwei Jahren –, dann kommen wir auf eine Forschungsquote im Jahr 2005 von geschätzten 2,37, 2,38 Prozent. Damit sind wir exakt auf dem Pfad, den wir uns bis 2010 vorgenommen haben, auch im Sinne der Lissabon-Strategie: eine Forschungsquote von 3,0 Prozent zu erreichen.

Ganz kurz erwähnen darf ich die 10 Millionen € für die Bottom-up-Förderung, die vor­gesehen ist, die 10 Millionen € für die Headquarter-Programme, die vorgesehen sind, neu entwickelt werden, die 5 Millionen € für das Programm BRIDGE, die für Projekte an der Schnittstelle zwischen anwendungsorientierter und grundlagenorientierter For­schung eingesetzt werden. Das heißt, wir versuchen, diese Gelder möglichst breit zu streuen und möglichst so einzusetzen, dass eine Hebelwirkung stattfindet, weil zwei Drittel der Forschungsausgaben idealerweise aus dem privaten Bereich kommen sollen und ein Drittel aus dem öffentlichen Bereich.

Ich darf Ihnen aber auch hier abschließend dazusagen: Es wurde in den letzten zwei, drei Jahren in Österreich für Forschung und Entwicklung so viel Geld, öffentliches Geld und auch privates, in die Hand genommen wie nie zuvor. Und der Trend, der er­kennbar ist, zeigt, dass das so fortgesetzt wird. Im Moment gibt es in Österreich Forschungsausgaben in der Höhe von knapp 5,8 Milliarden €. Das ist eine beachtliche Summe. (Beifall bei Abgeordneten der Freiheitlichen und der ÖVP.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zusatzfrage, Frau Kollegin? – Bitte.

 


Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (Freiheitliche): Herr Vizekanzler! Was unternehmen Sie konkret zur Förderung von Frauen im Bereich Forschung und Ent­wicklung?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Bitte, Herr Vizekanzler.

 


Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie Vizekanzler Hubert Gorbach: Tatsache ist, dass wir in Österreich, so wie in Europa und abgeschwächt auch in der übrigen Welt, ein Manko an Forscherinnen haben, und zwar sowohl im wissenschaftlichen Bereich wie auch im angewendeten Forschungsbereich. Wir haben


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