Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 110. Sitzung / Seite 66

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Die Schule, in der wir um 7.30 Uhr unsere Kinder abgeben und aus der sie am Abend maturareif, gebildet, erzogen, ausgeglichen und mit dem Pyjama bekleidet zum Kuscheln nach Hause kommen, diese Schule ist eine Illusion. – Und weiters: Es gibt keine Bildungsoffensive ohne Erziehungsoffensive. Eine Offensive der häuslichen Erziehung ist überfällig, denn es ist eine Tatsache, dass sich immer mehr Eltern von der Erziehung verabschieden. – Zitatende.

Ich möchte es nicht verabsäumen, mich abschließend bei den Pädagoginnen und Päd­agogen für ihre geschätzte Arbeit zu bedanken. Unsere Schüler fühlen sich in unseren Schulen sehr, sehr wohl – internationale Vergleichsstudien haben das ergeben –, und das ist das größte Kompliment für unsere Lehrerinnen und Lehrer. Die Schüler gehen gerne in die Schule.

Dieses Ergebnis ist auch ein sehr guter Beweis für die tolle Arbeit. Wenn ich mir die ehrenamtliche Tätigkeit unserer Pädagoginnen und Pädagogen in ganz Österreich anschaue, dann muss man dieser ehrenamtlichen Tätigkeit auch außerhalb der Schul­zeit höchste Anerkennung zugestehen und dafür Respekt zollen. Ich glaube, sie haben sich die Diskussion, wie sie zum Teil geführt wird, nicht verdient. (Beifall bei der ÖVP.)

Dank gilt auch der Bundesministerin und den Mitgliedern des Unterrichtsausschusses unter dem Vorsitz von Werner Amon sowie den Bildungssprechern, den Mitarbeiterin­nen und Mitarbeitern in den Ministerien und Klubs.

Der Schulpolitik werden durch den heutigen Parlamentsbeschluss neue Chancen ge­geben. Nutzen wir gemeinsam diese Chancen auf eine noch bessere Ausbildung unse­rer Kinder! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

12.01


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl zu Wort. – Bitte.

 


12.01.06

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Es ist heute tatsächlich ein außergewöhnlicher Tag, denn es kommt nicht alle Tage vor, dass eine Oppositionspartei den Regierungsparteien anbietet, ihre Sperr­möglichkeit in einer wichtigen Materie aufzugeben, und es ihr dann über Wochen hinweg auch gelingt, die Regierungsparteien dort hinzutragen, dass dieser Beschluss heute fallen kann. (Abg. Mag. Molterer: Überheben Sie sich nicht!)

Ich halte es auch für sehr, sehr gut, dass in einer der umstrittensten Fragen ein Kom­promiss gefunden werden konnte, der uns nicht zu einem Schulsystem verpflichtet, das in Schularten differenziert ist, sondern ein Schulsystem ermöglicht, das mit innerer oder mit äußerer Differenzierung konstruiert ist, und damit, sehr geehrte Damen und Herren, auch die gemeinsame Schule nach dem finnischen Modell möglich macht, die Schule, die letztlich die finnischen Kinder zu Weltmeistern gemacht hat! Das ist, glaube ich, ein großes Vorbild. (Beifall bei der SPÖ.)

Aber wir sollten heute tatsächlich über die nächsten Schritte nachdenken, nämlich dar­über, was wir gemeinsam mit dieser neuen Bewegungsfreiheit machen. Und da, Herr Staatssekretär Schweitzer, haben die Bildungsexperten und -expertinnen der SPÖ viel nachgedacht und bereits sehr, sehr viele Vorschläge ausgearbeitet, die ich Ihnen gerne überreiche. (Die Rednerin überreicht Staatssekretär Mag. Schweitzer eine Bro­schüre. – Staatssekretär Mag. Schweitzer: Danke!)

Mit Ihnen und der Frau Bundesministerin diskutieren wir diese Vorschläge gerne, und zwar in der Hoffnung, dass auch etwas weitergehen wird. Es ist schlicht und einfach unser Ziel, dass wir es in den nächsten Jahren schaffen wollen, die Zukunftschancen


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