Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 110. Sitzung / Seite 75

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Ein drittes konkretes Angebot für die Nationalratswahl in Sachen Schulpolitik: Wir wer­den den Gemeinden helfen, die Schulen für den Nachmittag einzurichten. Sie haben ja hier das Prinzip, dass Sie jetzt den Schulen mit jahrzehntelanger Verspätung erlauben, am Nachmittag generell aufzusperren, geben aber den Volks- und Hauptschulen dafür keinen einzigen Cent an Geld. Keinen einzigen Cent an Geld! (Abg. Dr. Brinek: Das stimmt nicht!) Sie werden mir den Budgetansatz dann zeigen, und ich werde zerknirscht in mich gehen, Frau Kollegin Brinek. (Heiterkeit bei der SPÖ.)

Reiche Gemeinden werden sich also den Ausbau zur Ganztagsschule leisten können, Gemeinden, die nur das wenige Geld haben, das Sie im Finanzausgleich überweisen, werden es sich nicht leisten können. Diesen Gemeinden wollen wir aber helfen, wollen ihnen billiges Geld geben. Und wir versprechen: Die Ganztagsschule wird es in ganz Österreich geben und nicht nur in reichen Gemeinden dieses Landes. (Beifall bei der SPÖ.)

Sie werden das alles dann von den Oppositionsbänken aus mitverfolgen können. Das wird für Sie kein Problem sein. (Abg. Rädler: Träumer!)

Ich möchte zum Abschluss den beiden Verhandlern gratulieren. Ich weiß aus eigener Anschauung, welche Schwierigkeiten Erwin Niederwieser zu überwinden hatte, und ich kann nur ahnen, welche Schwierigkeiten Sie, Herr Amon, hatten, um hinter den Kulis­sen bei der ÖVP das Ihre zu tun. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzei­chen.)

Ich aber bin stolz darauf, als einer von 183 Abgeordneten heute dieses historische Gesetz mitbeschließen zu können. (Abg. Scheibner – in Richtung Präsidentin Mag. Prammer –: Bei uns haben Sie das Mikrophon sofort abgedreht! – Abg. Neu­deck: Jeder SPÖ-Redner redet eine halbe Minute länger!) – Ihre Aufregung in Ehren: Ich bin schon fertig! – Danke fürs Zuhören. Auf Wiedersehen! (Beifall bei der SPÖ.)

12.33


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Scheuch zu Wort. – Bitte. (Abg. Neudeck: Frau Präsidentin! Schauen Sie sich die Zeitaufzeichnungen an! Jeder SPÖ-Redner redet um eine halbe Minute länger! – Wei­tere Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von SPÖ und Freiheitlichen.)

 


12.33.18

Abgeordneter Dipl.-Ing. Uwe Scheuch (Freiheitliche): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Frau Ministerin! Meine geschätzten Damen und Herren! Wenn sich die Aufregung gelegt haben wird, dass die Frau Präsidentin bei den SPÖ-Rednern ein bisschen mehr Nachsicht mit der Redezeit hat – das ist eben so, das müssen wir zur Kenntnis nehmen, wir werden etwas früher abgebrochen –, werde ich versuchen, dementsprechend schnell fertig zu sein, damit mir das nicht passiert. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Es haben jetzt zirka 20 Redner über diesen großen Erfolg gesprochen, es haben 20 Redner darüber diskutiert, wie epochal die Ereignisse sind. Kollege Broukal ist in seine Moderationsfunktion zurückgetreten und hat wieder einmal nur über das Geld diskutiert. Ich glaube, man kann hier summa summarum ganz klar sagen: Es ist ein wichtiger Schritt gesetzt worden. Es hat sich etwas bewegt, es ist etwas in Gang gekommen, es wurden Entscheidungen getroffen, die dazu beitragen werden, dass sich in der Bildungspolitik mehr bewegt.

Nur, meine geschätzten Damen und Herren, eines sollten wir uns alle vor Augen hal­ten: Wir, wir hier im Hohen Haus, schaffen lediglich die politischen Rahmenbedingun­gen, wir treffen lediglich jene Entscheidungen, damit diese Politik in der Schule besser werden kann. Wir treffen lediglich jene Entscheidung, damit Lehrer und Lehrerinnen,


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