Ich weiß, es gibt Artikel-15a-Vereinbarungen, aber es gibt dadurch auch neun Ausführungsgesetze, und es ist ein bisschen ungerecht, dass Jugendliche, die fast nebeneinander, aber in zwei Bundesländern wohnen, unter Umständen unterschiedlich behandelt werden.
Unser Meinung nach soll es keinen Unterschied zwischen Lehr- und Ausbildungsvertrag geben, egal ob jemand die Lehrzeit verlängert oder eine Teilqualifizierung oder einen Lehrvertrag abschließt. Das soll nicht diskriminierend sein, dieser Unterschied zwischen Ausbildungsvertrag und Lehrvertrag sollte ausgeglichen werden.
Außerdem werden auch Jugendliche, die nur eine Teilqualifizierung machen, diskriminiert. Die Berufsschulpflicht – und das ist uns sehr wichtig – für Lehrlinge in der Teilqualifizierung wird nur eingeschränkt, und wenn die Partner nicht einverstanden sind, könnte es sogar sein, dass diese sogar gar nicht vorgesehen ist.
Bei den Ausbildungsversuchen wäre es unserer Ansicht nach wichtig, dass man die Abschlussprüfung mit der Facharbeitsprüfung gleichstellt, um damit diese Ausbildungsschiene für Jugendliche auch auszuwerten.
Geben wir denen, die es ohnehin schon schwer haben, noch einige zusätzliche wichtige Möglichkeiten mit auf den Weg! Vielleicht stimmen Sie doch unserem Abänderungsantrag zu. (Beifall bei der SPÖ.)
20.08
Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Herr Abgeordneter Walch 2 Minuten. – Bitte.
20.08
Abgeordneter Maximilian Walch (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, dass das wieder ein Antrag in die richtige Richtung ist: Den Jugendlichen wird eine Chance gegeben, dass sie speziell in der Landwirtschaft einen Lehrplatz beziehungsweise einen Ausbildungsplatz bekommen.
Wir alle lieben die Landwirtschaft, und wir müssen uns bei jenen bedanken, die uns tagtäglich etwas Frisches und Gutes auf den Tisch bringen und außerdem die Landschaft pflegen. Speziell für Jugendliche mit Handicaps werden in der Landwirtschaft nun Jobs geschaffen, und ich glaube, das ist ganz wichtig. Ich hoffe, dass viele Jugendliche dieses Angebot annehmen, und ich ersuche um Zustimmung zu diesem Antrag. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
20.09
Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Frau Abgeordnete Haidlmayr. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte.
20.09
Abgeordnete Theresia Haidlmayr (Grüne): Herr Präsident! Herr Minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Gleich vorweg: Irrtümlich wird noch oft von „Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ gesprochen, und dann werden Menschen mit Behinderungen genannt.
Ich möchte Ihnen sagen, meine Bedürfnisse sind genauso besonders oder nicht besonders wie Ihre auch. Wenn ich Unterstützung brauche, zum Beispiel beim Toilettengehen oder was auch immer, dann ist das Toilettengehen für mich genauso besonders wie für Sie, also normal. Sprechen wir also von Menschen mit Behinderungen und nicht „mit besonderen Bedürfnissen“, weil das wirklich ziemlich komisch klingt. – Das ist einmal das eine, nur zur Sprachaufklärung und damit Sie wissen, welche diskriminierenden Begriffe man eigentlich nicht mehr verwenden sollte.