Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 112. Sitzung / Seite 80

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Mir fehlen die Signale, wo sich diese Menschen beruflich verwirklichen können sollen. Sie haben ja auch eine Pensionsreform beschlossen, mit der das Pensionseintrittsalter angehoben wurde. Was sollen diese Menschen machen? Das interessiert mich, Herr Minister.

Ein Ausbildungsdienst wird eingeführt, mit dem positive Signale in Bezug auf die Kadergewinnung ausgesendet werden sollen. Da bin ich ganz bei Ihnen, Herr Minister, nur: Negativ beispielgebend wird sich sehr wohl die Rückzahlungsverpflichtung aus­wirken.

Wenn in der Privatwirtschaft ein Lehrverhältnis – um das als Beispiel zu bringen – in Brüche geht, aus welchen Gründen immer, dann hat es das bis jetzt noch nie gegeben, dass der Lehrling für diese Zeit, in der er die Ausbildung geleistet hat, seine Lehrlingsentschädigung zurückzahlen musste. Herr Minister – auch wenn jetzt referiert wird –, in dieser Sache sollten Sie noch einmal nachdenken, denn so etwas kann kein positives Signal sein! (Beifall bei der SPÖ.)

Herr Minister, Sie haben auch gesagt, wir brauchen junge Soldaten, die für einen Einsatz bereitstehen. Ja, Herr Minister, das brauchen wir, aber es fehlt – wiederum! – ein Ausstiegsplan für diese Berufssoldaten! Herr Minister, wohin mit den Berufs­sol­daten mit 40 oder 45 Jahren? In der Privatwirtschaft gelten heute Leute mit 40 oder 45 Jahren als „alt“ und haben keine Beschäftigungsmöglichkeit mehr. Also, Herr Minister, was ist in diesem Konzept „rund“, wenn auf der einen Seite technisch alles klar geregelt ist, aber dort, wo es um Menschen geht, sozusagen alles eckt und es an allem hapert?!

Herr Minister, setzen Sie sich bitte dafür ein, dass es einen ordentlichen Ausstiegsplan gibt, dass die jungen Menschen, die wir ja brauchen, auch tatsächlich wissen, wo sie mit 40 oder 45 Jahren, dann, wenn sie aus dem Heer aussteigen müssen, arbeiten sollen, wenn sie nicht in Pension gehen können!

Herr Minister, der Kasernen-Verkaufsplan steht ja jetzt sozusagen; und dazu habe ich im „Kurier“ wieder so ein typisches Beispiel gelesen. Wenn ich mir den „Kurier“ anschaue, sehe ich, dass die Leute – da geht es zum Beispiel um die Kopal-Kaserne – sagen: „Die Nerven liegen blank. Wir wissen nicht, wie es weitergehen soll.“

Herr Minister, ich bitte Sie wirklich, bei Reformen auch darauf zu achten: Es ist das Problem bei vielen Reformen, dass zwar technisch alles ausgerichtet wird, aber auf diejenigen, die drinnen in die Mühlen kommen, eigentlich immer vergessen wird.

Eine letzte Anmerkung kann ich mir nicht ersparen, weil ich das im Zusammenhang mit der Schließung der Kasernenstandorte im „Kurier“ gelesen habe. Landeshauptmann Pröll sagt, dass acht Kasernenstandorte geschlossen werden und trotzdem zusätzlich 300 Jobs nach Niederösterreich kommen. – Dieses Rechenbeispiel, Herr Minister, möchte ich erst einmal kennen lernen! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

12.10


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Fauland. Ich erteile es ihm.

 


12.10.24

Abgeordneter Markus Fauland (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Vertreter des österreichischen Bundes­heeres! An sich wollte ich es mir ersparen, auf die Luftraumüberwachung einzugehen. (Abg. Broukal: Das muss sein!) Aber auf Grund der Redebeiträge – wie der Herr Kollege schon sagt – muss es einfach sein, weil ich doch etwas irritiert war über die Ausführungen von Kollegin Stadlbauer, die von einem Einsatz in der Luftraumüber­wachung gesprochen hat, für den wir keine Flugzeuge brauchen – wie auch immer sie


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite