Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 112. Sitzung / Seite 166

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auch wirtschaftliche Kriterien in diesem Haus geherrscht haben und herrschen. (Beifall bei der ÖVP.)

Der Rechnungshofbericht wurde von den Verantwortlichen äußerst ernst genommen. Von 24 an das Kunsthistorische Museum gerichteten Empfehlungen wurden bereits 18 umgesetzt. Das Kuratorium ist mit höchst anerkannten Fachleuten besetzt. Es ist auch evaluiert worden. Man hat eindeutig und klar gesagt: Das Prestige des Kunst­historischen Museums ist exzeptionell hoch und bedarf keiner grundlegenden Ände­rung. (Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.) Das KHM ist ein national und inter­national gesuchter Partner. In Österreich übertrifft kein anderes Museum den Rang und die Vielseitigkeit des musealen Lebens am Kunsthistorischen Museum.

Eines noch zum Abschluss: Der Stellenwert des Museums darf nicht nur an Besucher­zahlen gemessen werden. Er zeigt sich in seinem Profil in der nationalen und internationalen Anerkennung, die das Haus genießt, in der Qualität seiner Programme und Angebote und in der Qualität seiner wissenschaftlichen Forschungsarbeit. Das Gesamtwerk Kunsthistorisches Museum kann sich durchaus sehen lassen. – Dank dafür an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Verantwortlichen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

16.56


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Ledolter. – Bitte.

 


16.56.06

Abgeordneter Johann Ledolter (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundes­ministerin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Das Schauspiel, das die Oppo­sition heute mit diesem Dringlichen Antrag gibt, ist eine blamable Inszenierung und, wie ich meine, der mühsame Versuch, zu skandalisieren und zu kriminalisieren und mit zum Teil auch unwahren Behauptungen mediale Aufmerksamkeit zu erringen, Auf­merksamkeit für etwas, meine Damen und Herren, das von der Debatte her in einen Ausschuss gehört, nämlich in den Rechnungshofausschuss. (Abg. Gradwohl: Und der ist nicht Bestandteil des Hohen Hauses, oder wie?)

Ich staune, dass der Vorsitzende des Rechnungshofausschusses, Kollege Kogler, hierher ans Rednerpult geht und das mehr oder weniger gar nicht für sich reklamiert, sondern sich eigentlich nur daran stößt, dass die Kritisierten sich verteidigen, argumen­tieren, sich zur Wehr setzen. Es stört ihn überhaupt nicht, dass der Rohbericht schon in den Medien gewesen ist, noch bevor er überhaupt der Öffentlichkeit zugegangen ist.

Meine Damen und Herren! Wir werden diese Debatte im Rechnungshofausschuss führen. Wir werden Auskunftspersonen laden, und wir werden dort auch hören, was Sache ist.

So wie das Kuratorium und so wie Generaldirektor Püspök rede ich nicht den Schlam­pereien das Wort, aber Tatsache ist, Kollege Kogler, dass auch die Prüfung der Jahresabschlüsse uneingeschränkte Testate bekommen hat und dass die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage des Kunsthistorischen entsprechend befundet wurde, nämlich positiv. (Präsident Dr. Khol übernimmt den Vorsitz.)

Meine Damen und Herren! Was braucht denn dieses Museum? Braucht es einen genialen Buchhalter oder braucht es in erster Linie einen genialen Museumsmacher? Und Seipel ist das wohl oder übel!

Als Unternehmer sage ich der SPÖ Folgendes: Sie sollten sich gut überlegen, wie Sie mit Einrichtungen der Republik dieser Wertigkeit umgehen, denn immerhin schädigen Sie damit den Ruf eines Tourismusmagneten erster Ordnung, der in der Evaluierung


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