Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 112. Sitzung / Seite 205

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19.17.36

Abgeordnete Dr. Elisabeth Hlavac (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bun­desministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich begrüße natürlich den Abschluss dieses neuen Abkommens mit Kroatien auch sehr. Ich meine, es ist sehr wichtig, dass es hier um direkte Zusammenarbeit geht, also nicht um Zusammenarbeit auf staat­licher Ebene, sondern um Zusammenarbeit zwischen den Menschen, zwischen Schu­len, Sportvereinen, Kulturorganisationen. Ich denke, dass das sehr wichtig und sehr zu begrüßen ist!

Ich begrüße die kulturelle Zusammenarbeit mit Ländern aus Mittel-, Ost- und Südost­europa, Ländern, die unsere Nachbarn sind oder uns sonst nahe stehen und freundschaftlich verbunden sind, grundsätzlich sehr. Ich meine nämlich, dass die Menschen zum Teil auch in Österreich, aber in Westeuropa überhaupt, viel zu wenig über diese mittel-, ost- und südosteuropäischen Länder wissen. Man weiß hier zu wenig über die Errungenschaften und die großen kulturellen Leistungen dieser Länder, und es gibt manchmal eine Geringschätzung, die heute sicherlich nicht mehr böswillig ist, sondern aus Unwissenheit entsteht. Deshalb ist es so wichtig, dass es eine ver­stärkte Zusammenarbeit gibt.

Auch das Erlernen der Sprachen halte ich für sehr bedeutend. Es ist im Rahmen dieses Abkommens auch vorgesehen, dass Sprachausbildung gefördert werden soll. Wenn ich bemerke, dass selbst vom Präsidium des Nationalrates manchmal Namen wie Turkovic, Hlavac oder Darabos falsch ausgesprochen werden, dann empfinde ich das eigentlich als etwas kränkend. Da wir ja alle eine gemeinsame Vergangenheit und auch eine gemeinsame Zukunft haben, würde ich mir diesbezüglich entsprechende Sensibilität wünschen!

Wie gesagt: Ich halte das, was wir hier beschließen, für sehr positiv, auch im Hinblick darauf, dass wir auch eine kroatische Volksgruppe in Österreich haben. Auch wenn sich die Sprache hier natürlich etwas anders entwickelt hat, ist es doch wichtig, Kontakt zu halten und das kulturelle Leben zu pflegen. Das gilt auch für unsere Migrantinnen und Migranten aus Kroatien, die zweifellos eine große Bereicherung für uns sind. Daher gibt es viele gute Gründe für diese Zusammenarbeit und für diesen Austausch.

Ich hoffe sehr, dass das keine einseitige Sache ist und das Interesse mehr auf kroati­scher Seite liegt. Ich hoffe, dass auch von österreichischer Seite entsprechendes Interesse an der Zusammenarbeit und am Kennenlernen der Menschen besteht, und möchte daher nochmals meine Zustimmung zum Ausdruck bringen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

19.21


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Kainz. – Bitte.

 


19.21.07

Abgeordneter Christoph Kainz (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundes­minister! Hohes Haus! Ich glaube, Österreich kann stolz sein auf die Kunst- und Kulturpolitik in diesem Land. Ein reichhaltiges, hoch qualifiziertes Angebot in den Gemeinden, Städten und Bundesländern ist zweifellos vorhanden, und zwar auch mit massiver Unterstützung und hohen budgetären Ausgaben der Länder, aber auch des Bundes.

Auch ich glaube, dass sich Kultur nicht für Parteipolitik eignet. Wenn ich an die heutige Dringliche Anfrage ab 15 Uhr zum Thema Kunsthistorisches Museum und Seipel zurückdenke, so meine ich, dass das ein Beispiel dafür ist, dass man Kulturpolitik nicht zur Parteipolitik abwirtschaften soll! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

 


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