Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 112. Sitzung / Seite 204

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Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Turkovic-Wendl. – Bitte.

 


19.14.14

Abgeordnete Ingrid Turkovic-Wendl (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Kollege Zinggl hat es schon gesagt: Gerade in diesen Tagen, vom 1. Juni bis zum 12. Juni, findet das Festival der kroatischen Musik in Wien statt. Es ist dies ein Musikfest, das Musik aus allen Bereichen, Jazz, Klassik, zeitge­nössische Komposition und Folklore, bietet, und das Festival soll zur Tradition werden. Das hoffen die Kulturverantwortlichen aus Kroatien, die an dem neuen Kulturabkom­men zwischen Kroatien und Österreich gearbeitet haben, das wir heute ratifizieren werden.

Dieses Abkommen sieht unter anderem den Austausch im Kunst-, Schul- und Hoch­schulwesen sowie in der Forschung und der Wissenschaft vor. Es sind Projekte geplant, die eine Förderung der Literatur, der Sprachkenntnisse, der Studierenden und schon Graduierten und der Forscher in beiden Ländern unterstützen werden, um einen europäischen Hochschulraum im Sinne des Bologna-Prozesses zu schaffen.

Die Kontakte auf dem Gebiet Kultur und Sport gehen schon länger zurück. Noch in der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien wurde im April 1972 eine Zusam­menarbeit beschlossen. Wenn wir an die Erfolge der Damenhandballmannschaft Hypo-Südstadt zurückdenken, dann wissen wir, wie viel die Kroatinnen zu diesem Erfolg beigetragen haben! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Mit der Existenz der unabhängigen Republik Kroatien entstand sowohl auf österreichi­scher als auch auf kroatischer Seite der Wunsch nach einem bilateralen Kulturab­kommen, und – auch das wurde schon erwähnt – am 5. Oktober des Vorjahres haben der kroatische Kulturminister Bozo Biskupic und Staatssekretär Franz Morak einen Vertrag zu diesem Vorhaben unterzeichnet.

Nach der, wie ich glaube, heutigen Ratifizierung wird eine gemischte Kulturkommission mit Vertretern des Kanzleramtes, des Außen- und des Bildungsministeriums auf unserer Seite Projekte für die nächsten fünf Jahre ausarbeiten.

Aber ich möchte noch etwas erwähnen: Viele Kontakte und Projekte mit Kroatien haben schon jetzt viel Erfolg gehabt. Ich denke etwa an die Ausstellung von Edo Murtic im Palais Harrach oder die Konzerte des Zagreber Philharmonischen Orchesters im Wiener Konzerthaus, wo zeitgenössische Musik des kroatischen Komponisten Bozidar Kunz zur Aufführung kam. Besonders schön – da war ich dabei – war auch das Konzert des Zagreber Rundfunkorchesters in der Liszthalle in Graz.

Umgekehrt haben viele Österreicher in Kroatien gastiert. Im Konzertsaal Dvorana Lisinski in Zagreb, der, wie die Künstler sagen, eine besonders gute Akustik hat, gab es heuer im April ein Gastspiel des RSO-Orchesters Wien, und im nächsten Jahr werden die Wiener Symphoniker in Zagreb gastieren.

Wenn wir also heute das Kulturabkommen ratifizieren, steht der weiteren kulturellen Zusammenarbeit der beiden Länder nichts im Weg, und wir können uns, wie ich glaube, auf viele schöne Leistungen freuen!

Noch etwas Persönliches dazu: Ich bin mit einem Turkovic verheiratet, der sein Talent als Musiker aus beiden Ländern sozusagen vererbt bekommen hat, und das hat ein gutes Resultat gebracht. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

19.17


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Hlavac. – Bitte.

 


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