Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 112. Sitzung / Seite 208

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Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Faul. – Bitte.

 


19.28.58

Abgeordneter Christian Faul (SPÖ): Frau Bundesministerin! Herr Präsident! Wenn ich mich in die Reihe der Gratulanten für dieses Abkommen einreihe, dann möchte ich die Frau Bundesministerin noch darauf hinweisen, dass wir es nicht bei diesem Abkommen mit Kroatien allein belassen sollten.

Ich habe mir gerade jetzt von Jackie Maier die letzten Zahlen geben lassen, welchen Bedarf und welche Notwendigkeit es in den neu beigetretenen Ländern, aber auch in den Beitrittsländern der anderen Staaten geben würde, solche Verträge abzuschließen, weil es letztlich auch die Grundlage für jede wirtschaftliche Tätigkeit sein muss, die Sprachen unserer Partnerländer und letztlich auch die dortigen Kulturen kennen zu lernen.

Wenn ich an Kroatien denke, dann denke ich wirklich an die erfolgreichen Internet­projekte, die wir mit den Schülern gemeinsam dort begleitet haben.

Frau Bundesminister, wenn wir bei diesen Kunstprogrammen sind, muss ich heute aber auch zu einem sehr missglückten Programm Stellung nehmen – die Steirer sitzen gerade da –, nämlich zum Abkommen mit Herberstein.

Herr Staatssekretär Morak hat uns zuvor vollmundig erklärt, wie wichtig es ist, die Kulturpolitik aus den großen Städten herauszunehmen und in die kleinen Orte – sprich: bei uns in einen Tierpark – zu verlegen. Das neue Museum mit Werken von Bruno Gironcoli steht jetzt dort. Das ist natürlich begründet in der Tatsache, dass Morak als Kulturstaatssekretär ein Anti-Wien-Syndrom hat und am liebsten alles irgendwohin verlegen möchte, ungeachtet der Tatsache, dass sich letztlich, was er nicht versteht, Tourismus ganz stark mit Kulturpolitik verbindet und dass Tourismus und Kulturpolitik für Wien ganz entscheidet sind. – Gut.

Es steht nun einmal dieses Museum im Tierpark Herberstein. Wir haben dort zwar 200 000 Besucher, Frau Bundesministerin, es sind vorweg Kinder und Eltern, die sich im Freizeitbereich mit dem Thema „Tiere und Zoo“ auseinander setzen. Niemand da draußen interessiert, Frau Bundesministerin, Bruno Gironcoli. (Zwischenruf der Abg. Dr. Brinek.) Es ist eigentlich fast eine aufgelegte Frechheit, möchte ich sagen, bezie­hungsweise es ist eine Zumutung, Kinder unvorbereitet in dieses Museum hinein­zuführen. Dementsprechend ist auch der Anklang. (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Dr. Brinek.)

Frau Kollegin, schauen wir einmal hinter die Kulissen! Heute, im Zuge der ganzen Herberstein-Affäre wissen wir, warum es passiert ist. Weil die Frau Bundesministerin in engster Konnexion zur Frau Landeshauptmann Klasnic dort Gelder hineingesteckt hat, hineingepumpt hat, die der Frau Herberstein wieder gedient haben, um diesen Betrieb fortzuführen. Das ist die wahre Tatsache! Das ist eine verfehlte Kulturpolitik, die da draußen niemand möchte, die nur dazu dient, dieses Unternehmen Herberstein auch von Ihrer Seite her zu fördern. (Beifall bei der SPÖ.)

19.31


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Brinek. – Bitte.

 


19.31.40

Abgeordnete Dr. Gertrude Brinek (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Irgendwie habe ich zuerst an einen Hörfehler gedacht, aber Kollege Faul hat dann davon gesprochen, dass es eine Zumutung sei, die Kunst von Bruno


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