19.35
Abgeordnete Heidrun Walther (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Über das Kulturabkommen mit Kroatien, das wir heute beschließen werden, freue ich mich auch sehr, vor allem, weil ich selbst Grenzbewohnerin bin und selbst hie und da nach Zagreb oder nach Ljubljana fahre, um die dort angebotene Kultur und das Programm zu genießen und mich auch darüber zu freuen, dass diese Länder sehr gut mit uns zusammenarbeiten, auch was die Bildung, die Wissenschaft, die Kunst und den Sport betrifft. Insofern ist dieses Abkommen auf jeden Fall zu begrüßen.
Apropos Kunst: Es ist heute schon einige Male auf den Kunstbericht 2004 eingegangen worden, der heuer sehr früh vorgelegt wurde, und zwar schon im Mai, was zu begrüßen ist. Auf der anderen Seite tut es uns aber Leid, dass dieser Bericht immer im Kulturausschuss enderledigt wird, also nicht hier im Plenum diskutiert wird.
Wir würden uns da wirklich mehr Transparenz wünschen, zum Beispiel, indem man die Zahlen von 2003 und 2004 vergleichen kann, um die Entwicklungen besser verfolgen zu können.
Beim Kunstbericht ist uns aufgefallen, dass über den Österreichischen Film berechtigterweise sehr viel geschrieben wurde, dass aber über ein Großereignis des Österreichischen Films, nämlich über die Diagonale, der Mantel des Schweigens ausgebreitet wurde. Da haben wir den Herrn Staatssekretär Morak gefragt, warum die Vorgänge rund um die eingesetzte Leitung dieses österreichischen Filmgroßereignisses, das nach so kurzer Zeit aufgeben musste, überhaupt nicht beleuchtet wurden, warum das in seiner offiziellen Form abgesagt werden musste und warum es weder im Berichtsteil noch im Vorwort vorkommt. Das ist erklärungsbedürftig.
Ebenso im Kunstbericht zu kurz gekommen
scheint uns die Behandlung der sozialen Lage der Kunstschaffenden. Seit 2001
werden freiberufliche Künstlerinnen und Künstler als neue Selbständige kranken-
und pensionsversichert. Das ebenso 2001 in Kraft getretene
Künstlersozialversicherungs-Gesetz sieht Zuschüsse unter bestimmten Bedingungen
zu den Pensionsbeiträgen vor. Diese wurden von 872 € auf 1 026 €
im Jahre 2005 erhöht, was zu begrüßen ist. Allein: Der Kulturrat
Österreich sieht die Arbeits- und Einkommens- und somit auch die
Lebenssituation der Künstler und Kunstschaffenden noch immer als prekär an. Die
Auseinandersetzung mit den berechtigten Forderungen des Kulturrats Österreich
zur Verbesserung der Lage der Künstler würden wir uns für den nächsten
Kunstbericht 2005 auf jeden Fall wünschen. – Danke schön. (Beifall
bei der SPÖ.)
19.39
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Pack. – Bitte.
19.39
Abgeordneter Jochen Pack (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Das neue Kulturabkommen mit Kroatien ist selbstverständlich zu begrüßen. Die Intensivierung der daraus entstehenden Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur kann man nur begrüßen, und zwar gerade als Steirer sowieso, weil Kroatien für uns eine der so genannten Zukunftsregionen ist.
Aber ich möchte jetzt auch auf den Punkt, den mein Vorvorvorredner erwähnt hat, der Kollege Faul, ein bisschen eingehen.
Für den Kollegen Faul ist anscheinend Kultur eine Zumutung. Eigentlich ist Ihr Redebeitrag eine Zumutung! (Abg. Faul: Weil man kleine Kinder ...!) Ja! Aber genau das zeigt, wie wenig informiert Sie sind, denn wenn Sie die Studie von „Gartler und Partner