Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 112. Sitzung / Seite 210

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19.35.36

Abgeordnete Heidrun Walther (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Über das Kulturabkommen mit Kroatien, das wir heute beschließen werden, freue ich mich auch sehr, vor allem, weil ich selbst Grenzbewohnerin bin und selbst hie und da nach Zagreb oder nach Ljubljana fahre, um die dort angebotene Kultur und das Programm zu genießen und mich auch darüber zu freuen, dass diese Länder sehr gut mit uns zusammenarbeiten, auch was die Bildung, die Wissenschaft, die Kunst und den Sport betrifft. Insofern ist dieses Abkommen auf jeden Fall zu begrüßen.

Apropos Kunst: Es ist heute schon einige Male auf den Kunstbericht 2004 eingegan­gen worden, der heuer sehr früh vorgelegt wurde, und zwar schon im Mai, was zu begrüßen ist. Auf der anderen Seite tut es uns aber Leid, dass dieser Bericht immer im Kulturausschuss enderledigt wird, also nicht hier im Plenum diskutiert wird.

Wir würden uns da wirklich mehr Transparenz wünschen, zum Beispiel, indem man die Zahlen von 2003 und 2004 vergleichen kann, um die Entwicklungen besser verfolgen zu können.

Beim Kunstbericht ist uns aufgefallen, dass über den Österreichischen Film berech­tigterweise sehr viel geschrieben wurde, dass aber über ein Großereignis des Öster­reichischen Films, nämlich über die Diagonale, der Mantel des Schweigens ausge­breitet wurde. Da haben wir den Herrn Staatssekretär Morak gefragt, warum die Vorgänge rund um die eingesetzte Leitung dieses österreichischen Filmgroßereignis­ses, das nach so kurzer Zeit aufgeben musste, überhaupt nicht beleuchtet wurden, warum das in seiner offiziellen Form abgesagt werden musste und warum es weder im Berichtsteil noch im Vorwort vorkommt. Das ist erklärungsbedürftig.

Ebenso im Kunstbericht zu kurz gekommen scheint uns die Behandlung der sozialen Lage der Kunstschaffenden. Seit 2001 werden freiberufliche Künstlerinnen und Künstler als neue Selbständige kranken- und pensionsversichert. Das ebenso 2001 in Kraft getretene Künstlersozialversicherungs-Gesetz sieht Zuschüsse unter bestimmten Bedingungen zu den Pensionsbeiträgen vor. Diese wurden von 872 € auf 1 026 € im Jahre 2005 erhöht, was zu begrüßen ist. Allein: Der Kulturrat Österreich sieht die Arbeits- und Einkommens- und somit auch die Lebenssituation der Künstler und Kunstschaffenden noch immer als prekär an. Die Auseinandersetzung mit den berech­tigten Forderungen des Kulturrats Österreich zur Verbesserung der Lage der Künstler würden wir uns für den nächsten Kunstbericht 2005 auf jeden Fall wünschen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

19.39


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Pack. – Bitte.

 


19.39.17

Abgeordneter Jochen Pack (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesminis­terin! Das neue Kulturabkommen mit Kroatien ist selbstverständlich zu begrüßen. Die Intensivierung der daraus entstehenden Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur kann man nur begrüßen, und zwar gerade als Steirer sowieso, weil Kroatien für uns eine der so genannten Zukunftsregionen ist.

Aber ich möchte jetzt auch auf den Punkt, den mein Vorvorvorredner erwähnt hat, der Kollege Faul, ein bisschen eingehen.

Für den Kollegen Faul ist anscheinend Kultur eine Zumutung. Eigentlich ist Ihr Rede­beitrag eine Zumutung! (Abg. Faul: Weil man kleine Kinder ...!) Ja! Aber genau das zeigt, wie wenig informiert Sie sind, denn wenn Sie die Studie von „Gartler und Partner


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