Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 22

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Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Im Wesentlichen dadurch, Herr Abgeordneter, dass Unternehmungen Österreich zum Forschungsstand­ort gewählt haben. Ich habe vor einigen Wochen mit Kollegen einen biopharmazeuti­schen Standort der international tätigen Firma Boehringer Ingelheim in Wien eröffnet. Es sind Tochtergesellschaften von international tätigen Unternehmen, die hier in Öster­reich unter anderem nicht nur produzieren und vertreiben, sondern auch forschen. Das sind die wesentlichen Gründe dafür.

Es geht aber auch um Rückflüsse aus dem EU-Rahmenprogramm für Forschung, tech­nologische Entwicklung und Demonstration. Aus diesem Titel kommen rund 70 Millio­nen € dazu.

All das ergibt diesen Anteil des ausländischen Forschungsfinanzierungskuchens von zuletzt rund 1,16 Milliarden €, sehr geehrter Herr Abgeordneter.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Die nächste Zusatzfrage stellt Frau Abgeordnete Sbur­ny. – Bitte.

 


Abgeordnete Michaela Sburny (Grüne): Dass in Österreich mehr geforscht wird, hat nicht dazu geführt, dass mehr Frauen im Bereich Wissenschaft und Forschung tätig sind. Österreich ist beim Anteil der Frauen in der Forschung im OECD-Bereich nach wie vor Schlusslicht.

Meine Frage ist daher: Was unternehmen Sie in Ihrem Bereich, um die Frauen in der Forschung zu fördern und ihnen jene Spitzenpositionen zu ermöglichen, die ihrer Qua­lifikation entsprechen, um so das Potential der Frauen in der Forschung zu nützen?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Sehr geehrte Frau Abgeordnete! Es ist in der Tat nicht verständlich, dass – ausgehend von der Tat­sache, dass Frauen in Österreich längst zumindest dasselbe Bildungsniveau erreicht haben wie männliche Wesen – Frauen in der Forschung einen solch unterproportio­nalen Anteil haben. Wir wissen, Maturantinnen, Hochschul- und Uniabsolventinnen machen im Regelfall mehr als 50 Prozent der Gesamtzahl aus. So gesehen kann ich Ihnen nur sagen: Es ist absolut zu unterstützen, Frauen sowohl im privaten als auch im öffentlichkeitsnahen Bereich, zum Beispiel im universitären Bereich, in Spitzenpositio­nen zu bringen.

Wenn ich in diesem Zusammenhang an eine Spitzenforscherin aus Innsbruck denke, die jetzt offensichtlich – nicht ganz ihrem Willen entsprechend – nicht mehr im aktiven Prozess gehalten werden soll, hoffe ich, dass es hier noch einen Weg gibt, das doch so zu gestalten, dass diese Spitzenmedizinerin und -forscherin weiterhin tätig sein kann.

Also: Volle Unterstützung dafür, dass gerade auch im Bereich der Forschung Frauen jene Rolle einnehmen und jene beruflichen Chancen haben, die ihnen zustehen. Ich glaube, das wäre auch für unsere F&E-Leistungen, was den Output anlangt, sehr gut, weil die Ergebnisse dann wahrscheinlich besser würden. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen sowie bei Abgeordneten der Grünen.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Weitere Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Hagenhofer, bitte.

 


Abgeordnete Marianne Hagenhofer (SPÖ): Herr Minister! Das vereinbarte Ziel der Regierungschefs aller EU-Mitgliedsländer in Lissabon sind und waren verstärkte Inves­titionen in die Infrastruktur, um Arbeitsplätze zu halten und zu schaffen.

 


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