Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 61

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11.34.11

Abgeordnete Herta Mikesch (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bundes­ministerin! Hohes Haus! Ein Teil im heutigen Beschluss des Sozialrechts-Änderungs­gesetzes bringt eine wesentliche Verbesserung für unsere jungen Menschen bei der Berufsorientierung, nämlich den Unfallversicherungsschutz für Schülerinnen und Schü­ler bei der Berufsorientierung auch in den Ferienzeiten. Damit wird die Schnupperlehre auch außerhalb der Unterrichtszeiten ermöglicht – eine Forderung der Wirtschafts­kammer Niederösterreich, ein Wunsch unserer Unternehmerinnen und Unternehmer.

Die Schnupperlehre ist ein wichtiges Angebot. Sie erlaubt den Schülerinnen und Schü­lern, ihre Vorstellungen vom Traumberuf mit der Realität direkt im Betrieb zu verglei­chen. Und auch für die Unternehmen ergeben sich Vorteile dadurch: Der talentierte Schnupperlehrling von heute ist vielleicht der top-qualifizierte Facharbeiter von morgen.

Meine Damen und Herren! Eine gründliche Berufsorientierung ist ein wichtiger Grund­stein für das weitere Leben unserer Jugendlichen, und dieses Bundesregierung setzt damit einen weiteren Schwerpunkt. Neben den berufspraktischen Tagen und Wochen im Rahmen einer Schulveranstaltung wurde mit 1. Jänner 2005 im Schulunterrichts­gesetz zusätzlich eine individuelle Berufsorientierung geschaffen. Fünf Tage im Schul­jahr hat jede Schülerin/jeder Schüler zum individuellen Schnuppern zur Verfügung – allerdings bisher nur während der Schulzeit. Nun wird diese Möglichkeit eben auch auf die Ferien ausgedehnt. Die Jugendlichen erhalten einen Unfallversicherungsschutz für insgesamt 15 Kalendertage. Damit können die jungen Menschen auch in den Ferien ihren Traumberuf kennen lernen und „schnuppern“ – konkret eine Maßnahme, von der nahezu 40 000 Jugendliche profitieren, die in einen Lehrberuf einsteigen.

Wie wichtig Berufsorientierung ist, zeigt die Statistik. Im Jahr 2004 waren insgesamt 65 Prozent aller Mädchen und zirka 35 Prozent aller Burschen in den fünf beliebtesten Lehrberufen zu finden. Vor wenigen Jahren zeigte uns die Statistik ein noch viel schlimmeres Bild. Damals waren zirka 80 Prozent der Mädchen in nur fünf Lehrberufen tätig. Die Tendenz ist aber vor allem bei den weiblichen Lehrlingen positiv, da immer mehr junge Mädchen bereit sind, auch in frauenuntypische Berufe zu gehen. Die vielen Initiativen, die vor allem von Seiten der Wirtschaftskammer gesetzt wurden, greifen also. Ich denke da vor allem an die Berufsinformationszentren, die Bildungsmeile oder die Internet-Plattform „www.frag-jimmy.at“ der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Auf dieser Plattform werden über 200 Berufsbilder vorgestellt und beschrieben.

Sehr geehrte Damen und Herren von der SPÖ! Wir reden nicht darüber, sondern wir tun etwas! Wenn die Berufswahl gut überlegt ist, dann sind die Lehrlinge auch moti­viert, und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein Garant für gute Leistun­gen und für ein gutes gesundheitliches Wachstum in der Wirtschaft. Solch überragende Leistungen gehören vor den Vorhang. Die Ergebnisse der heurigen Berufsweltmeis­terschaften in Helsinki zeigen uns das wieder sehr deutlich. Insgesamt stellten 20 österreichische Burschen und 6 junge Damen ihr Können unter Beweis, und unsere Mannschaft erreichte dabei drei Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille. (Beifall bei der ÖVP sowie Bravoruf des Abg. Neugebauer.)

Das ist ein hervorragender Erfolg, und ich gratuliere den Siegerinnen und Siegern von ganzem Herzen.

Das zeigt, dass unser duales Ausbildungssystem ausgezeichnet ist, und mit der Schnupperlehre in den Ferien gibt es einen weiteren wichtigen Ansatzpunkt. (Beifall bei der ÖVP.)

11.38


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Riepl. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


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