Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 184

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Ich denke, dieses gemeinsame Ziel, nächstes Jahr, spätestens übernächstes Jahr diese Gesundheitsbelastung, die dem österreichischen Gesundheitssystem Milliarden an Euro kostet, wegzubekommen, wäre durchaus ein Kompromiss, auf den wir uns alle einlassen könnten. – Herzlichen Dank. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

18.56


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der soeben von Frau Abgeordneter Glawisch­nig eingebrachte Entschließungsantrag betreffend rasche Vorlage und Umsetzung eines Maßnahmenpaketes zur Feinstaubreduktion in Österreich ist ordnungsgemäß eingebracht, ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Glawischnig-Piesczek, Moser, Rest-Hinterseer, Pirklhuber, Freun­dinnen und Freunde betreffend rasche Vorlage und Umsetzung eines Maßnahmen­pakets zur Feinstaubreduktion in Österreich, ingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Umweltausschusses über den Antrag 587/A der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Klaus Wittauer, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Umweltförderungsgesetz geändert wird (977 d.B.)

Feinstaubbelastete Luft ist gesundheitsgefährlich. Feinstaub schädigt die Lungen, ver­ursacht Herzkreislauferkrankungen und steht im Verdacht, Lungenkrebs auszulösen. Die durchschnittliche Lebenserwartung der in Österreich lebenden Menschen verkürzt sich laut WHO durch die Feinstaubbelastung um 4 bis 6 Monate. In der gesamten EU sterben jährlich 288 000 Menschen frühzeitig an den Folgen der Feinstaubbelastung. Kinder und ältere Menschen sind besonders betroffen. Eine Verschlechterung des Zustands von an Asthma leidenden Kindern und das Auftreten von Husten und Bron­chitis bei Kindern durch Feinstaub sind belegt.

Seit Jahren werden in ganz Österreich die Feinstaub-Grenzwerte überschritten. Insbe­sondere im Nordosten Österreichs, in Städten mit mehr als 25 000 EinwohnerInnen, in Tal- und Beckenlagen mit schlechten Ausbreitungsbedingungen und im Inntal ist die Belastung sehr hoch.

Die wesentlichen Verursacher von Feinstaub sind die Sektoren Verkehr, Off-Road, In­dustrie, Gewerbe, Bauwirtschaft, Landwirtschaft, Energieversorgung, Kleinverbraucher (Hausbrand), Deponien und der Ferntransport aus dem Ausland.

Der Sektor mit den größten Zuwachsraten ist der Straßenverkehr.

Sowohl auf Bundes- als auch auf Ebene zahlreicher Bundesländer wurde es in den vergangenen Jahren verabsäumt, wirkungsvolle Maßnahmen gegen die Feinstaubbe­lastung in Österreich zu ergreifen, und damit die Gesundheit der Bevölkerung gefähr­det.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft wird aufgefordert, alles erdenklich Mögliche zu unternehmen, um Kinder und Ältere Men-


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