Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 115. Sitzung / Seite 177

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das Ganze dann vor sich gegangen ist? Damals – unter dem Bundeskanzler Dr. Franz Vranitzky – hat der Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes festgehalten, dass auf Grund der Amtsverschwiegenheitsbestimmungen der Vertrag nicht offen gelegt werden kann. (Abg. Dr. Kräuter: Stimmt nicht bei einem Untersuchungsausschuss!)

Meine Damen und Herren! Ich habe hier die Unterlagen zur Verfügung. So wurde das dazumal entschieden – auch unter einem Bundeskanzler Dr. Franz Vranitzky! Das, was damals gegolten hat, wird auch heute noch gelten. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Der letzte Punkt: Ich würde schon bitten, dass man das oberste Organ der Republik Österreich so ernst nimmt, dass es ausreichend ist, wenn diese Unterlagen und auch der Kaufvertrag zur Einsichtnahme vorgelegt wurden und die Prüfung durchgeführt wird und wir nun die Möglichkeit zur Debatte haben, zu welchem Ergebnis der Rech­nungshof gekommen ist. Ich bitte wirklich um Verständnis dafür, dass sich ein Verteidi­gungsminister so zu verhalten hat, wie es die Bundesverfassung vorsieht. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Was den Ausstieg aus dem Vertrag betrifft: Es wird immer wieder verlangt, aus dem Vertrag auszusteigen. Ich sage Ihnen: Ich denke nicht einmal daran! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Wissen Sie, was das bedeutet? – Aus dem Vertrag auszusteigen bedeutet Schluss mit der Luftraumüberwachung. Wollen Sie das, geschätzte Damen und Herren? Können Sie das verantworten? Ich als Verteidigungsminister und die Regierung können das mit Sicherheit nicht verantworten! (Abg. Dr. Puswald: Kaufen wir etwas Besseres, Billige­res! Abg. Gaál: F-16!)

Lieber Kollege Gaál! Ich beschäftige mich nun mit der SPÖ. Erinnern Sie sich: Im Jahre 1985 gab es eine rot-blaue Koalition. Damals wurde die Beschaffung von Draken beschlossen, und man hat zusätzlich beschlossen, sich mit der Draken-Nachfolge zu beschäftigen. – Das war 1985. (Abg. Dr. Kräuter: Kalter Krieg war damals! – Abg. Gaál: ÖVP Steiermark!)

Gehen wir weiter: In den Jahren 1996 und 1997 wurde unter der rot-schwarzen Koali­tion der Grundsatzbeschluss gefasst, die Planungen für das neue Luftraumüber­wachungsflugzeug vorzunehmen. (Abg. Scheibner: Wir sind die Einzigen, die eine gerade Linie haben!)

Im Jahre 2000, auch bei den Koalitionsverhandlungen, hat die SPÖ immer ein eindeu­tiges und klares Ja zu den Luftraumüberwachungsflugzeugen geäußert. Meine Damen und Herren! Was, bitte, hat sich geändert? – Seit Sie in der Opposition sind, wieder­holen Sie immer wieder gebetsmühlenartig, Sie brauchen keine Luftraumüberwa­chungsflugzeuge, stopp, Sie möchten aus dem Vertrag aussteigen. (Abg. Faul: Haben Sie Europa verschlafen, Herr Minister?)

Ich würde also darum bitten, dass das, was vor fünf Jahren gegolten hat, heute eben­falls noch gelten sollte. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Zum Schluss: Mir und auch der Regierung geht es darum, dass bei der Sicherheits­politik der Populismus beileibe nicht im Vordergrund steht. (Abg. Dr. Kräuter zwei Zeitungsartikel in die Höhe haltend : Sagen Sie etwas über den Standort! Das haben Sie offenbar vergessen!) Es geht darum, dass wir für die Sicherheit der Menschen in der Republik Österreich da sind. Der Kauf der Eurofighter ist ein unverzichtbares Ele­ment für die Sicherheit in Österreich. Noch einmal: Eurofighter war Bestbieter! – Herz­lichen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

17.17

 


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