Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 115. Sitzung / Seite 196

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Mitarbeiter wäre gekommen und hätte gesagt: Herr Grasser, klasse, ich habe das erwischt! Ich weiß zwar nicht, was das Beste ist, aber in 18 Monatsraten hätten wir den Typ B! Das wäre doch toll! – Wissen Sie, was er gemacht hätte? Wenn Grasser ihn nicht hinausgeworfen hätte, dann hätte Onkel Frank diesen Mitarbeiter mit dem nassen Fetzen verjagt und ihm gesagt: Wissen Sie, was? Ich will einmal einen Preis wissen! Ich möchte meinen Nettopreis haben! (Beifall bei der SPÖ.) Und nach diesem Netto­preis werden wir uns über die Finanzierung schon unterhalten.

Herr Bundesminister, Sie sind jetzt da. Ich habe gerade gesagt, wenn Sie das als lei­tender Angestellter bei der Firma Magna gemacht hätten, einen Mitarbeiter zu beauf­tragen, er soll ein Auto ausschreiben, und er wäre gekommen mit 18 Halbjahresraten, hätten Sie ihn zum Teufel gejagt.

Das weist darauf hin, Herr Bundesminister, dass der Nettovergleich dieser beiden An­gebote anders entschieden hätte. Da können Sie sich des Vorwurfs nicht erwehren, dass da gemauschelt worden ist. So etwas gibt es nicht.

Herr Bundesminister, Sie haben nicht gefragt, Sie haben die Soll- und die Musskrite­rien im Nachhinein verändert. Sie haben das nicht berücksichtigt – und jeder Autover­käufer würde das berücksichtigen –: Sie haben nicht nach der Ausstattung gefragt, Sie haben auch nicht nach der ersten Flugtauglichkeit gefragt. Sie haben nicht gefragt, ob das neue Modell überhaupt lieferbar ist. Und Sie haben auch den Lieferzeitraum nicht erfasst, was jeder Kunde getan hätte!

In Wirklichkeit sind wir auch der Meinung, dass Sie diese 18 Eurofighter zum Preis von den 24 Stück eingekauft haben. Ich beweise Ihnen auch, warum: Zu diesen reinen Kosten kommen noch die Kosten der Übergangsflugzeuge, das sind 75 Millionen €. 200 Millionen € – Herr Bundesminister, weil Sie so groß reden, was die Finanzierung betrifft – haben Sie dadurch in den Sand gesetzt, dass Sie die Ratenzahlungen später durchführen! Und da wollen Sie uns erzählen, was finanzieren heißt?! – Das passt nicht ganz. Die Zielerfassungen kosten 8,4 Millionen €, der Selbstschutz kostet 44,6 Millionen €, die Bedrohungsbilddarstellung kostet wieder 34 Millionen €, also Summen, Summen, Summen. Und die Pilotenausbildung ist da gar nicht dabei! (Zwi­schenruf des Abg. Fauland.)

Herr Bundesminister! Deutschland hat große Nachlässe durch geschicktes Verhandeln erreicht! Das ist nicht mehr gegangen, weil Sie sich in Österreich frühzeitig festgebis­sen haben, und da steckt halt auch etwas dahinter. Die Deutschen haben den gleichen Eurofighter um 25 Millionen pro Stück billiger gekauft als die Österreicher. (Abg. Fau­land: Ja, entwickelt haben sie ihn!) Das ist wirklich die Tatsache.

Und zu den Gegengeschäften: Herr Minister Bartenstein, das ist ja wirklich das größte Märchenbuch! Das gehört zu einer Faschingszeitung umgewandelt, was Sie uns hier immer präsentieren und was Gegengeschäfte gewesen sein sollen. Das waren nahezu alles angebahnte Geschäfte! Auf die Geschäfte mit den Universitäten und den Lehr­stunden, die Sie uns darbieten, möchte ich gar nicht eingehen, das ist wirklich mehr als lachhaft. (Abg. Scheibner: Aber es lacht keiner!)

Herr Bundesminister, Herr ehemaliger Verteidigungsminister Scheibner, eines müssen Sie uns auch noch erklären: die Diktion „Kampfflugzeuge“ – „Überwachungsflugzeuge“. Denken Sie an Ihren Spagat, den Sie selbst gemacht haben: Plötzlich war es nur noch die „Überwachung“.

Kollege Fauland hat uns erzählt, sie werden die ganze Olympiade hindurch kreisen, aber nur in unheimlicher Höhe, damit man es nicht hört. Liebe Damen und Herren Kol­legen im Nationalrat, wenn wir alles so bewachen müssen, wie Sie es in Ihrer komi­schen Diktion verstehen, dann werden wir uns eine Olympiade und einen Katholiken-


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