Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 115. Sitzung / Seite 197

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tag bei 28 000 € pro Flugstunde wahrscheinlich nicht leisten können. (Abg. Scheibner: Sie sollten beim Vergleich mit dem Auto bleiben!)

Die rote Karte für eure Entscheidung! (Beifall bei der SPÖ. – Bundesminister Dr. Bar­tenstein: Das ist rosarot!)

18.20


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Bundesminister Dr. Bartenstein zu Wort. – Bitte.

 


18.21.05

Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Frau Präsidentin! Meine geschätzten Kollegen auf der Regierungsbank! Herr Präsident des Rechnungs­hofes! Hohes Haus! Die Gegengeschäfte sind von Herrn Abgeordnetem Faul gerade kurz, aber doch angesprochen worden: „Märchen“ ... (Abg. Mag. Gaßner: Mehr kann man dazu nicht sagen!) Doch, hören Sie mir zu. Ich sage ein bisschen mehr dazu, und auch etwas in der Sache. (Zwischenruf des Abg. Dr. Kräuter.)

Sie haben von einem „Märchenbuch“ gesprochen, vom „Fasching“, von „mehr als lach­haft“ – es hat bloß niemand gelacht –, und das kann man so nicht stehen lassen. Darf ich Sie daran erinnern, dass gerade Sie als Abgeordneter aus der Region vermutlich darüber informiert sind, dass jemand, der früher in Ihrer Partei eine hohe und höchste Funktion hatte, auch in der Regierung, und der auch heute als der Wirtschaftsberater des Parteivorsitzenden gilt, angekündigt hat, in dem Raum, den Sie angeblich vertreten oder den Sie zumindest vertreten sollten, zu investieren, und zwar im Hinblick auf Zulieferungen an Airbus Industries.

Herr Abgeordneter, ich gehe davon aus, dass Ihnen geläufig ist, dass Airbus Industries eine Tochtergesellschaft von EADS ist, ebenso wie Eurofighter, und dass diese zu­sammengehören, und zwar im Rahmen des bei weitem größten Luft- und Raumfahrt- und dementsprechend Technologiekonzerns, den es in Europa gibt. Wenn dort inves­tiert wird – noch einmal: aus Ihrem engeren politischen Umfeld! – und Hunderte Jobs geschaffen werden auf Grund der Tatsache, dass man sich weitere Zulieferaufträge erwartet, zum Beispiel zum Airbus A 350, so hat das weder etwas mit Lachhaftigkeit (Abg. Dr. Kräuter: Schon vor der Typenentscheidung ...!) noch mit Fasching, noch mit Märchen zu tun, sondern mit Jobs in der Steiermark. Dass Ihnen, Herr Abgeordneter Kräuter, das relativ gleichgültig ist, wissen wir schon länger. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Grillitsch: ... gegen jede positive Entwicklung, der Herr Kräuter!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Sie reden das Land kaputt, und Sie wollen alles hinunterziehen, Herr Abgeordneter Kräuter. Aber das ist ja nicht neu. Das wissen auch Ihre steirischen Parteigenossen (Abg. Dr. Kräuter: ... nicht so sagen ...! – Abg. Dipl.-Ing. Missethon: Ja, das kann man!), und sie haben sich schon daran gewöhnt, ebenso wie auch wir. (Abg. Dipl.-Ing. Missethon: Bei dir kann man das so sagen, Herr Kräuter, weil das stimmt! – Gegenruf des Abg. Dr. Kräuter.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! In Sachen Gegengeschäfte hat die große französische Zeitung „Le Monde“ damals berichtet, als wir den Gegengeschäftsvertrag mit einem Offset-Volumen von 4 Milliarden € ausverhandelt hatten: ein „4-Milliarden-Eintrittsticket in den Klub der europäischen Hochtechnologie“. Ich habe die Gelegen­heit gehabt, mit dieser Journalistin und Dame vor einigen Tagen wiederum zu spre­chen; sie ist nach wie vor dieser Meinung.

Ich meine, es war zumindest ein bemerkenswertes Verhandlungsergebnis meines Teams, bei einer Nettobeschaffung von doch deutlich unter 2 Milliarden € dann mit 4 Milliarden € – das sind 240 Prozent bezogen auf das Netto- oder 205 Prozent bezo­gen auf das Brutto-Beschaffungsvolumen – abzuschließen. Da gibt es wenig vergleich-


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