Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 115. Sitzung / Seite 198

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bare ... (Abg. Gradwohl: Herr Minister, der Worte sind genug gesprochen! Lassen Sie endlich Taten folgen!)

Auch Sie, Herr Abgeordneter, sollten die Interessen der Obersteiermark konkret im Auge haben. Dort sind, zumindest zum Teil, auch Ihre Wähler – wahrscheinlich ist deren Zahl rückläufig –, und die wollen, dass Gegengeschäfte gemacht werden. Die wollen, dass für die Steiermark, für die Obersteiermark in Sachen Gegengeschäfte etwas getan wird, und die verstehen Ausdrücke wie „Märchenbuch“ und „Fasching“ ganz sicherlich nicht. Das sage ich Ihnen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Als ich das damals gelesen habe – „Ein­trittsticket in den Klub der europäischen Hochtechnologie“ –, da war ich der Meinung, das ist eine Zukunftsperspektive, und es wird nicht einfach sein, das zu erbringen. Ich war zwar optimistisch, dass es gelingen würde, während der gesamten 15 Jahre Ver­träge im Gegenwert von 4 Milliarden € abzuschließen; aber es wäre kaum zu glauben gewesen, meine sehr verehrten Damen und Herren, hätten Sie mir gesagt, dass wir letztlich auf der Basis der Eurofighter-Beschaffung und der Offsets ganz signifikante und erfreuliche Zulieferungen für das modernste Passagierflugzeug der Welt, nämlich für den Airbus A 380, bekommen werden. (Abg. Dr. Kräuter: Das war ja schon vorher abgeschlossen, Herr Minister! 14 Jahre ...!)

Reden Sie mit Herrn Stephan! Das ist der Geschäftsführer des Herrn Androsch bei FACC. Da helfen auch noch so nervöse Handbewegungen nichts, Herr Kräuter (Abg. Dr. Kräuter: Lesen Sie nach!), das ist das schlechte Gewissen oder Ihre Unwissenheit oder eine Kombination von beidem. Herr Androsch, FACC und ich, wir wissen es bes­ser! (Beifall bei der ÖVP.)

Ich sehe mit größter Gelassenheit und froher Erwartung der Prüfung des Rechnungs­hofes entgegen; das wird ja dann noch geprüft werden. Aber wissen Sie, den Airbus A 380 gab es in der Vergangenheit noch nicht, der hat gerade einmal seinen Jungfern­flug absolviert. Selbstverständlich sind diese 700 Millionen €, die von FACC für dieses und die nächsten Jahre abgeschlossen wurden, im Großen und Ganzen zusätzliche Geschäfte. Es wird ohnehin nur das anerkannt, was über dem Durchschnitt der letzten Jahre gelegen ist. Die Plattform Gegengeschäfte, in der im Übrigen auch die Arbeiter­kammer vertreten ist, wird das penibel prüfen, die Vorschläge werden dann von uns zur Kenntnis genommen, und im Regelfall schließen wir auch auf der Basis der Emp­fehlungen dieser Plattform ab, in der ja nicht nur Sozialpartner, sondern auch andere wichtige österreichische Stakeholder sitzen.

Aber noch einmal: Airbus A 380, das klang schon ganz gut, etwa 700 Millionen € war das Vertragsvolumen. Als dann vor einigen Monaten noch MAN-Militärtrucks für die British Army dazukamen, auch auf der Basis von Gegengeschäften, ein Volumen, das nominal noch höher liegt, aber ... (Abg. Dr. Kräuter: Wenn wir im Ausland ...!) War auch schon früher? – Was Sie nicht alles wissen, sehr geehrter Herr Abgeordneter. (Abg. Murauer: Walter glauben wir nicht, gell! – Abg. Schopf: Vorher abgeschlossen war das! – Abg. Scheibner: Nicht einmal sich selber glaubt er!)

Wenn das das Einzige ist, was Ihnen dazu noch einfällt, dann bin ich ganz beruhigt und optimistisch, dass die Menschen nicht Ihnen folgen werden, sondern uns. Denn dass wir hier noch signifikantere Volumina als Vertragsgrundlage haben, von denen aller­dings nur ein Teil österreichische Wertschöpfung ausmachen wird, aber doch noch einige 100 Millionen €, das ist schon eine schöne Sache.

So kann ich dem Hohen Haus heute berichten, dass ich insgesamt ein Gegenge­schäftsvolumen sehe – in Form von entweder schon getätigten Gegengeschäften oder von abgeschlossenen Verträgen –, das doch jenseits von 2 Milliarden € liegt, und das


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