Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 115. Sitzung / Seite 237

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ländlichen Raumes, und diesen gibt es eben nicht zum Nulltarif! Die Kosten müssen verantwortlich budgetiert werden, um den Menschen in Zukunft diese wertvolle, kost­bare Natur auch nachhaltig zu sichern. Ich bin daher den Antragstellern sehr dankbar, allen voran meinem Kollegen Hermann Gahr, dass es heute zu diesem Vier-Parteien-Beschluss kommt.

Ich möchte jetzt nicht dort anknüpfen, worüber wir heute Vormittag schon diskutiert haben, nämlich über die Sicherung der Finanzierung des ländlichen Raumes, denn ich denke, wir sind uns hier und heute einig darin, dass wir Geld für die Sicherung dieser Finanzierung bereitstellen, möchte aber doch daran erinnern, dass es heute Vormittag unterschiedliche Meinungen gegeben hat zur Sicherung des ländlichen Raumes und zur Sicherung der Finanzierung, lieber Kollege Gradwohl.

Es ist ländlicher Raum, dort wie da: dort, wo Bauern arbeiten, und auch dort, wo viel­leicht weniger Bauern und mehr Touristen unterwegs sind. Auch dort sind es letztlich die Bauern, die die Bewirtschaftung der Almen aufrechterhalten. Man muss dazusa­gen, das sind Idealisten; das sind wirklich Idealisten und viele dazu auch ehrenamtlich. Und es ist nichts schlechter, als dass man aus der Verantwortung der Politik heraus solchen Idealisten einfach mitteilt, man werde in Zukunft die Budgets, die ihre Exis­tenzsicherung gewährleisten, kürzen. Das erzeugt nur Depressionen. (Zwischenruf des Abg. Gradwohl.)

Lieber Kollege Gradwohl, schau diesen Bauern in die Augen, dann erkennst du, was sie von solchen Mitteilungen, von solchen Botschaften halten! Sie zeigen Enttäu­schung! Wir sind aber nicht dazu da, den Menschen in diesem Land Enttäuschungen zu bereiten, sondern Hoffnungen und Chancen für die Zukunft aufzuzeigen. Das ist unsere große Verantwortung.

Man soll in der Gesellschaft keine Unterscheidungen zwischen einzelnen Regionen des ländlichen Raumes, zwischen Menschen da und Menschen dort vornehmen. – Das ist nicht unser Stil, das ist auch nicht die Ideologie der Österreichischen Volkspartei, und ich hoffe, auch in der SPÖ wird diesbezüglich in Zukunft ein Umdenken stattfin­den. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

20.23


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Scharer. – Bitte.

 


20.23.37

Abgeordnete Erika Scharer (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Meine Damen und Herren! Hüttenbetreiber erhalten immer weniger Geld und sollen gleichzeitig kostspielige Umweltstandards erfüllen. Die alpinen Vereine sehen sich oft nicht mehr in der Lage, in Schutzhütten und Wege zu investieren. Die Folge daraus ist, dass es teilweise schon zum Verkauf von Schutzhütten kommt, wie zum Beispiel in jüngster Zeit auch des Alpinzentrums Rudolfshütte Uttendorf-Weißsee des Alpenverei­nes an einen Hotelier. Diese Entwicklung, meine Damen und Herren, muss verhindert beziehungsweise gestoppt werden, um das wanderbare Österreich zu erhalten und zu erweitern.

Neben der ökologischen Sanierung von Schutzhütten und der Wartung des alpinen Wegenetzes scheint mir noch die alpine Sicherheit besonders wichtig zu sein, dass Bergrettung und alpine Sicherheits- und Rettungsdienste entsprechende Ausrüstungen erhalten, nicht Bittsteller sein müssen und den Blaulicht-Einsatzorganisationen gleich­gestellt werden.

Der vorliegende Entschließungsantrag findet selbstverständlich unsere Zustimmung. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

20.24

 


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