Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 117. Sitzung / Seite 22

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Begutachtung gehen wird und der dieses Fach auf völlig neue, moderne Beine stellen wird. Das sollten Sie der Ehrlichkeit halber auch dazusagen, Herr Kollege Brosz. (Bei­fall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Mag. Gaßner: Gibt es auch genügend Stunden dafür? – Abg. Öllinger: Und was ist mit den Stundenkürzungen in Bewegung und Sport?)

Ein wichtiges Thema begleitend zu diesem Schulpaket ist beispielsweise auch die Frage der sprachlichen Frühförderung. Die Frau Bildungsministerin hat mit den Lan­desschulratspräsidenten bereits vereinbart, dass im kommenden Schuljahr die Schul­einschreibung vorgezogen wird, dass also Kinder schon mit fünf Jahren in die Schule eingeschrieben werden und bei dieser Schuleinschreibung eine Art Sprach-Screening stattfinden soll, wo man feststellen soll, ob es sprachliche Defizite gibt.

Es ist nämlich schon richtig, dass ein Ergebnis der PISA-Studie ist – und das sieht man sehr deutlich –, dass wir etwa 14 Prozent Kinder in Österreich haben, die einen Migra­tionshintergrund aufweisen. Auch da unterscheiden wir uns gravierend von Finnland, wo man nur 1,3 Prozent Kinder mit einem Migrationshintergrund hat. Auch das müssen Sie natürlich berücksichtigen, wenn Sie sagen, dass nach der PISA-Studie 20 Prozent der Kinder mit 15 Jahren nicht Sinn erfassend lesen können.

Und darum gilt es eben sehr früh anzusetzen mit einer entsprechenden sprachlichen Förderung, und dazu werden auch entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt. Es wird eine Frühförderung im Kindergarten geben, legistische Maßnahmen, nachdem das im kommenden Schuljahr einmal versuchsweise läuft, und im kommenden Jahr werden wir auch für entsprechende legistische Maßnahmen sorgen.

Es ist darüber hinaus begleitend eine spezielle Förderung im Bereich des Lesens vor­gesehen. Sie wissen, dass bereits die Pädagogischen Institute angewiesen sind, hier einen Schwerpunkt in der Lehrerfortbildung zu setzen, und mit der Fortführung der Leadership-Akademie ist auch die Voraussetzung für eine entsprechend positive Ent­wicklung gegeben.

Meine Damen und Herren! Abschließend möchte ich mich als Vorsitzender des Unter­richtsausschusses bei allen Fraktionen für die konstruktive Zusammenarbeit im ersten Halbjahr sehr herzlich bedanken. Ich möchte mich aber vor allem auch bei allen Lehre­rinnen und Lehrern bedanken für die gute Arbeit, die sie in der österreichischen Bil­dungslandschaft leisten, eine Aufgabe, die oft unbedankt ist, eine Aufgabe, die weit über das hinausgeht, was sozusagen Vorschrift ist, eine Aufgabe, die sie meiner Mei­nung nach zu einem großen Teil in hervorragender Weise erfüllen. – Ich danke Ihnen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

9.43


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter DDr. Nieder­wieser. Auch seine Redezeit beträgt 12 Minuten. – Herr Kollege, Sie sind am Wort.

 


9.43.20

Abgeordneter DDr. Erwin Niederwieser (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministe­rin! Herr Staatssekretär! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Das Schulrechtspa­ket 2005 steht heute auf der Tagesordnung. Das klingt nach einem großen Vorhaben, und Schüler, Lehrer und Eltern werden sich fragen: Was steht denn in diesem Schul­paket für uns jetzt Wichtiges drinnen?

Schüler, Lehrer und Eltern sind ja inzwischen in den wohlverdienten Ferien und schauen uns vielleicht zu, denn ins Schwimmbad kann man bei diesem Wetter ohnehin nicht gehen. Und ich möchte diese Gelegenheit benützen, um mich bei den Lehrerin­nen und Lehrern, bei den Schülerinnen und Schülern, den Eltern, allen, die da am Schulleben mitwirken, für die Arbeit im vergangenen Schuljahr zu bedanken. Es war


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