Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 117. Sitzung / Seite 40

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für allemal überflüssig machen! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grü­nen.)

Ich möchte, Herr Präsident, mit Ihrer zähneknirschend erteilten Erlaubnis zwei Sätze zu den Zugangsbeschränkungen an den Universitäten sagen. Sie kommen für die sozi­aldemokratische Parlamentsfraktion nicht in Frage. Wir sind aber nach wie vor in guten Gesprächen mit der Frau Bundesministerin, mit Frau Bleckmann und Frau Dr. Brinek.

Und zu Frau Dr. Bleckmann sage ich nur: Mit Ihnen habe ich das letzte Mal in einem kleinen Kammerl privat geredet. Wenn Sie das hier herinnen erzählen, dann werden wir in Zukunft wie Nordkorea und Südkorea in Pjöngjang miteinander umgehen müs­sen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

10.49


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr kommt Frau Abgeordnete Rosenkranz zu Wort. Auch ihre Redezeit ist 10 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


10.49.24

Abgeordnete Barbara Rosenkranz (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundesminis­terin! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Sehr verehrte Damen und Herren vor den Fernsehern, vor allem so Sie Eltern sind! Man kann Ihnen am letzten Schultag oder besser gesagt am ersten Ferientag herzlich gratulieren, wenn Sie mit positiven Zeug­nissen konfrontiert waren. Ich weiß aus eigener Erfahrung – ich musste heuer sieben Zeugnisse entgegennehmen –, dass das natürlich auch auf die Situation in der Familie einen großen Einfluss hat.

Ich appelliere auch an alle Eltern jener Kinder, deren Zeugnisse nicht so waren, wie sie günstigerweise hätten sein sollen, daraus kein Drama zu machen. Zu dem Unglück, dass man sich in der Schule nicht bewährt hat, dass die Ferien verpfuscht sind, kommt dann auch noch der Krach in der Familie hinzu. So wird ein Teufelskreis in Bewegung gesetzt, aus dem man unter Umständen nicht mehr leicht herauskommt. Damit ist schon einmal ganz klar, wie eng das Zusammenwirken zwischen Familie und Schule sein muss und wie es zwangsläufig auch ist. Und wenn es ein gutes Zusammenwirken ist, zeigt sich, wie es positiv auf den Schulerfolg wirken kann.

Zum vorliegenden Paket. Es ist heute erstaunlich wenig kontroversiell diskutiert wor­den. Man hätte sich nach der großen Aufregung und Erregung über die Ergebnisse der PISA-Studie doch eine lebhaftere Debatte vorstellen können, aber offenbar ist diese doch ein wenig künstliche Erregung nach PISA wieder abgeflaut. Ich glaube, wir kön­nen feststellen, dass das österreichische Schulsystem in seinen Grundbausteinen ein sehr, sehr gutes System ist.

Das ist auch wichtig, denn kurz nach PISA hatte man ja den Eindruck, jedes andere Land habe ein besseres System, Österreich sei irgendwie ganz hinten und habe ver­quere und verschrobene Vorstellungen, die unsozial sind und den modernen Anforde­rungen nicht gerecht werden. Es ist auch der Hinweis auf Humboldt gekommen. Gera­de wir Österreicher sollten uns das gute Bild, das man eigentlich von uns haben muss, was Bildung und Ausbildung betrifft, nicht selbst ruinieren. (Beifall bei den Freiheit­lichen.)

Wir sind immerhin das zweite Land nach Hessen, das sehr früh die allgemeine Schul­pflicht eingeführt hat. Das war eine ganz große kulturelle Leistung, übrigens von An­fang an für beide Geschlechter, was eine noch größere kulturelle Leistung ist.

Das ist auch die Tradition, auf der die österreichische Bildungspolitik seither steht. Wir haben also überhaupt keinen Grund, unser Licht in dieser Beziehung unter den Schef­fel zu stellen, denn das hat sich in der Zwischenzeit nicht verändert. Wenn Sie die Bio­graphien großer Leute, sehr erfolgreicher Leute hernehmen, dann können Sie sehr oft


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