Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 117. Sitzung / Seite 132

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

chend, sich auf die Erhebung des Bedarfs (der ja eben nicht nur bekannt ist, sondern auch bereits in konkrete Normen und Richtlinien gegossen wurde) und ein auf dieser erneuten Bedarfserhebung fußendes Konzept zu beschränken. Im Gegenteil müssen erstens die Behindertenverbände und -organisationen in die geplanten Arbeiten einbe­zogen werden und zweitens endlich die nötigen konkreten Umsetzungsmaßnahmen erfolgen, um die tatsächliche volle Zugänglichkeit des öffentlichen Verkehrs für behin­derte, ältere und kleine Menschen zu erreichen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie wird ersucht, gemeinsam mit den Ländern, Städten und Gemeinden und den VertreterInnen der Behindertenor­ganisationen eine Erhebung der Bedürfnisse älterer, behinderter und kleiner Menschen im öffentlichen Verkehr durchzuführen. Dabei ist insbesondere auf die Gewährleistung der Verkehrssicherheit, die allgemeine Nutzbarkeit der öffentlichen Verkehrsmittel so­wie das barrierefreie Bewegen im öffentlichen Verkehr für diese Personengruppen ein­zugehen.

Die Ergebnisse sind bis 31.12.2005 vorzulegen.

Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie wird aufgefordert, in der Folge dem Parlament bis spätestens 30.6.2006 eine Regierungsvorlage vorzulegen, welche inhaltlich und budgetär sicher­stellt, dass diese Ergebnisse umgesetzt und alle Diskriminierungsbestandteile im Öf­fentlichen Verkehr mit einer Übergangsfrist von maximal zwei Jahren beseitigt werden.

*****

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Lapp. Ihre Redezeit ist gleichfalls 5 Minuten. – Bitte.

 


15.47.27

Abgeordnete Mag. Christine Lapp (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Die Bewegung im Straßenverkehr ist durch sehr viele Barrieren für ältere, behinderte und kleine Menschen beeinträchtigt. Deshalb honorieren wir die Initiative seitens der Regierungsfraktionen, dass sie sich einmal Gedanken darüber machen wollen.

Die Kritikpunkte unsererseits gehen aber auch in diese Richtung, dass leider die betrof­fenen Menschen fehlen, dass also die Interessenvertretung der betroffenen Menschen nicht eingebunden wird.

Wir haben in den letzten Verkehrsausschüssen einen Antrag eingebracht, den wir mit blinden Menschen erarbeitet haben. Sie von den Regierungsparteien haben in der Straßenverkehrsordnung dann die Vorschriften für die Straßenschilder ein bisschen verändert, aber leider sind sie immer noch in einer Höhe, dass sie für blinde Menschen eine Barriere darstellen.

Sie sehen, Sie werden da noch einen sehr langen Weg gehen müssen. Das Problem ist, dass sich behinderte Menschen nicht mehr lange frotzeln lassen und dass sie zu ihrem Recht kommen wollen. Es ist wesentlich und wichtig, dass man behinderte Men­schen als Expertinnen und Experten sieht und dass man mit diesen Menschen ge-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite