Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 117. Sitzung / Seite 133

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meinsam den Straßenverkehr durchforstet, denn da gibt es nach wie vor noch sehr grausame Unfälle, die auch tödlich ausgehen.

Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln, die Sie in diesem Antrag auch ansprechen, würde ich meinen, dass da verschiedene Züge noch nicht auf Barrierefreiheit abgetestet wur­den, dass da also noch sehr viel notwendig ist. Aber ansonsten, wenn ich an das Wie­ner U-Bahn-Netz und die U-Bahnen in Wien denke, ist zum Beispiel dieses öffentliche Verkehrsmittel in Wien barrierefrei.

Wir wollen aber trotzdem Ihr Bemühen unterstützen und unterstützen Ihren Antrag, finden aber, dass es wesentlich ist, dass Sie sich selbst für eine effiziente und erfolg­reiche Arbeit für behinderte Menschen eine Frist setzen und sich für diese Menschen einsetzen. Deswegen unterstützen wir auch die Initiative der Grünen. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

15.49


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Partik-Pablé. Sie wünscht, 5 Minuten zu sprechen. – Bitte.

 


15.50.00

Abgeordnete Dr. Helene Partik-Pablé (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Ich werde mich dann entscheiden, ob ich die 5 Minuten ausnutze oder nur 3 Minuten rede.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Frau Abgeordnete Haidlmayr, ich denke, Sie missverstehen diesen Antrag. Er ist auch kein Schuss ins Knie, sondern es geht um die berühmte Sensibilisierung. (Zwischenruf der Abg. Haidlmayr.) Ich weiß, Sie haben mir einmal bei einer Podiumsdiskussion gesagt, Sie können das Wort „Sensibilisierung“ schon nicht mehr hören. Aber die Bevölkerung und unsere Politiker brauchen ein großes Maß an Sensibilisierung! Es muss bei allen Planungen bewusst sein, dass es ältere Menschen, Behinderte und Eltern mit Kinderwägen gibt, die eben­falls am Verkehr teilnehmen wollen. Es müssen nicht nur die Normen erfüllt werden, sondern sie müssen auch sinnvoll angewendet werden! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Zwischenruf der Abg. Haidlmayr.)

Frau Haidlmayr, bitte, passen Sie doch einmal auf, wenn ich Ihnen etwas sage! Kaum sage ich ein Wort, schreien Sie schon! Passen Sie doch einmal auf! (Abg. Parnigoni: Meistens berechtigt!)

Ich habe beispielsweise einen Katalog bekommen, ich glaube, es war von einer Initia­tive in Graz. Darin haben sich die Initiatoren gerühmt, dass sie eine tolle städtebauliche Maßnahme getroffen haben: Stadterneuerung und so weiter. Was ich gesehen habe, war für mich als Rollstuhlfahrerin, als wirkliche Fahrerin, eine Katastrophe, weil nur lauter holpriges Pflaster vorhanden war. Es hat zwar wunderschön ausgesehen, aber es war holprig. Dabei sind die Normen zwar erfüllt worden, aber kein Mensch hat daran gedacht, dass behinderte Menschen dort im Rollstuhl fahren. Das ist nur einer der Punkte! Ich habe dann an die Verantwortlichen für diese Initiative geschrieben, sie haben mir das dann alles begründet und so weiter.

Ein weiteres Beispiel stellt die U-Bahn in Wien dar. Frau Abgeordnete Lapp! Sie haben gerade die U-Bahn in Wien gerühmt und gesagt, sie wäre barrierefrei. (Abg. Haidl­mayr: Sie ist nicht barrierefrei!) Sie haben gesagt, die Behinderten lassen sich nicht frotzeln.

Frau Abgeordnete Lapp, fahren Sie einmal mit einem Rollstuhl in der Wiener U-Bahn! Da gibt es zwischen der Zugsgarnitur und dem Perron so große Spalten, dass man panische Angst bekommt, dass man beim Einsteigen hineinfällt. Das Gesetz ist erfüllt,


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