Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 119. Sitzung / Seite 40

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Weiters ist der Weg der Steuerreform 2004/2005 mit dem Ziel, die Abgabenquote 2010 unter 40 Prozent zu bringen, fortzusetzen, und letztlich ist auch im Sinne derjenigen, die künftige Schuldenberge abbauen müssen, Sorge dafür zu tragen, dass die Budget­disziplin, die wir uns vorgenommen haben, auch gewahrt bleibt.

Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich verniedliche die Ar­beitsmarktproblematik keineswegs. Wenn ich aber auch den internationalen und euro­päischen Kontext betrachte, dann denke ich, dass die Chancen, die Österreich in sei­ner ökonomischen Spitzenposition verteidigen kann, größer sind, als viele Pessimisten, die auch hier im Hause versammelt sind, meinen.

Kollege Gusenbauer, Sie haben Ihren Antrag überschrieben mit „katastrophale Ar­beitsmarktsituation“. – Ich meine: Angesichts der Rahmenbedingungen in Österreich von einer katastrophalen Situation zu sprechen, ist – kühl betrachtet und objektiv ge­sehen – reiner Unsinn. Ich darf Ihnen empfehlen, Wirtschaftsgeschichte in der Erwach­senenbildung auch für sich selbst ernst zu nehmen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der Freiheitlichen.)

14.57


Präsident Dr. Andreas Khol: Ich enunziere, dass der von Herrn Abgeordnetem Neu­gebauer in seinen Kernpunkten erläuterte Entschließungsantrag der Abgeordneten Neugebauer und Mag. Haupt betreffend Maßnahmen der Bundesregierung für Wachs­tum und Beschäftigung hinreichend erläutert ist, verteilt wird und damit in Verhandlung steht.

Der Antrag hat folgenden Wortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Neugebauer, Mag. Haupt, Kolleginnen und Kollegen betreffend Maßnahmen der Bundesregierung für Wachstum und Beschäftigung

Der aktuelle Österreich-Bericht zu den so genannten Art. IV-Konsultationen des Inter­nationalen Währungsfonds reiht Österreich unter jene europäischen Länder, die dank einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik und konsequent umgesetzten Strukturreformen in den vergangenen Jahren am besten abgeschnitten haben.

Europas Wirtschaft insgesamt leidet seit mehreren Jahren an einer Wachstums­schwäche. Trotzdem wird das österreichische BIP 2005 lt. WIFO-Prognose um voraus­sichtlich 1,8 % deutlich über dem Wachstum der Euro-Zone mit 1,5 Prozent liegen.

Hohe Wettbewerbsfähigkeit, niedrige Inflationsraten und eine – auch im internationalen Vergleich – noch immer geringe Arbeitslosigkeit bei gleichzeitig stetig ansteigender Beschäftigung sind dafür sichtbare Zeichen.

Zusätzlich zur stabilitätsorientierten Finanzpolitik, die darauf abzielt, öffentliche Ausga­ben zu senken, um Spielraum für Zukunftsinvestitionen zu schaffen, wurden zur richti­gen Zeit Maßnahmen seitens der Bundesregierung ergriffen.

Die Konjunkturbelebungspakete I und II im Frühjahr und Herbst 2002, das Wachstums- und Standortpaket im Herbst 2003, vor allem aber die größte Entlastung der vergange­nen Jahrzehnte für Unternehmer und Konsumenten durch die Steuerreform 2004/2005 mit einem Volumen von 3 Milliarden  €, haben zur richtigen Zeit die richtigen Impulse gesetzt.

Im Juli 2005 wurde mit dem Beschluss des Wachstums- und Beschäftigungsgeset­zes 2005 unter anderem mit einem zusätzlichen Forschungsschwerpunkt von 1,3 Mil­liarden € ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einem führenden Innovations- und


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