Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 154

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Kompetent, engagiert, kostengünstig – so haben Sie es immer dargestellt. Eine Ver­sagens-Serie der Sonderklasse, und in dieser Hinsicht sind Sie aufklärungspflichtig.

Wir kommen zum nächsten Widerspruch in Ihrer Darstellung. Es wurde auf den Rech­nungshof rekurriert. Es ist richtig, der Rechnungshof sagt, er habe das erkannt, weist dann aber darauf hin: Für den Fall, dass das eintritt, solle man sich als Republik gefäl­ligst darum kümmern, dass uns keine Mehrkosten entstehen. – Es kann also nicht so sein, wie Sie es darstellen, dass in dem Vertrag schon drinsteht, dass diese Mehrkos­ten automatisch die Firma Eurofighter GesmbH zu tragen hätte, sonst hätte ja der Rechnungshof diesen von Ihnen hier aufgezeigten Hinweis nicht machen müssen.

So verstricken Sie sich von einem Widerspruch in den nächsten und flüchten sich ins Durchschweigen und Aussitzen und Ja-nur-nichts-offen-Legen. Das ist Ihre Strategie. In Wahrheit werden Sie damit natürlich unsere Energien anheizen – weil hier von sozi­aler Wärme die Rede war –, diesen Untersuchungsausschuss einzusetzen, wenn es die erforderliche Mehrheit gibt. Wir werden heute am Ende dieser Sitzung darüber abstimmen. (Zwischenruf des Abg. Murauer.) Sie können sich noch lange darüber aufregen, ich erkläre Ihnen jetzt nämlich die Vorgänge im Rechnungshofausschuss noch einmal, weil das im Protokoll auch nicht unerwähnt bleiben soll.

Es gab viele Sitzungen des Rechnungshofausschusses, wo Auskunftsverweigerung geherrscht hat. Die wichtigsten Zeugen sollten mit Mehrheit sozusagen am Aussagen im Parlament gehindert werden. (Abg. Scheibner: Was heißt „Zeugen“, Herr Kollege? Das ist ja kein Untersuchungsausschuss!) Die Ladung ranghöchster Militärs, die sich alle aus eben diesen Gründen, die heute zutage treten, gegen diese Beschaffung aus­gesprochen haben, haben Sie verhindert. Sie haben auch ganz andere Aufklärungs­schritte verhindert. Anstatt uns Dokumente zu übermitteln, haben Sie irgendeinen Briefwechsel vorgelesen, der die Abgeordneten kalmieren sollte, weil eben jene Be­amte nicht mehr aussagen durften.

Auf diese Art und Weise und ohne Vorlegen des Vertrages im Rechnungshofaus­schuss weiter zu verhandeln, hat seitens der Opposition keinen Sinn gehabt. Das er­klärt diesen unseren Schritt. Legen Sie endlich offen und verkehren Sie nicht die Tat­sachen! Wir sind deshalb ausgezogen, weil Sie nicht offen legen. Das Thema steht heute wieder zur Diskussion – sanieren Sie diesen Fehler! – So viel dazu.

Es ist noch nicht so weit, dass die Opposition Schrankenwärter für das Durchwacheln einer völlig verfehlten oder unverantwortlichen Regierungspolitik ist. Da müssen Sie schon in den eigenen Reihen Nachschau halten, um solche gewissenlosen Abgeord­neten aufzutreiben. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

16.35


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Kollege Kogler, ich gebe Ihnen die Chance, den Vorwurf der „gewissenlosen Abgeordneten“ zurückzunehmen. Wollen Sie nicht noch einmal ans Rednerpult treten? Es wäre schön, wenn wir uns selbst mit einer gewissen Achtung behandeln. – Bitte. (Abg. Dr. Kräuter: Der Bundeskanzler hat nichts zurück­genommen!)

 


16.35.00

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Herr Präsident! Ich spiele auf die Vor­kommnisse im Rechnungshofausschuss an, und aus diesem Grunde werde ich diesen Vorwurf aufrechterhalten.

Im Übrigen habe ich hier schon mehrmals gesagt, dass Abgeordnete einer bestimmten Fraktion ihr Gewissen an der Garderobe abgegeben haben, das hat Sie aber offen­sichtlich nicht so erregt. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

16.35

 


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