Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 219

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nationalen Fernmeldeunion. Diese Institution ist dafür zuständig, eine Standardisierung im Fernmeldewesen durchzuführen, Funkfrequenzen zuzuweisen und zu koordinieren und unter anderem auch Studien über technische, betriebliche und tarifliche Angele­genheiten zu erstellen.

Diese Aufgaben sind eine gute Gelegenheit, die Fragen des Mobilfunks wieder in Erin­nerung zu rufen. Diesbezüglich gibt es bereits mehrere Petitionen, die immer wieder in Umlauf geschickt worden sind, zum Beispiel die Petition der WHO und der Europäi­schen Kommission, worin gefordert wurde, dass unverzüglich mit dem in Aussicht ge­stellten interministeriellen und interdisziplinären runden Tisch gestartet werden soll, mit Beteiligung der Plattform Mobilfunk-Initiativen, zur Erarbeitung eines Gesetzes betref­fend Schutz vor elektromagnetischen Feldern.

Schon seit langem sind Bürgerinitiativen und betroffene Bevölkerungsgruppen sehr un­zufrieden damit, dass nichts geschieht, dass nichts weitergeht. Auch Gemeinden sind davon betroffen, dass da immer wieder die Maßnahmen hinausgezögert werden. Die Gemeinden werden sehr oft gar nicht gefragt oder informiert darüber, welche Mobil­funkanlagen auf ihrem Gemeindegebiet aufgestellt werden. Und es gibt Vorbilder, die auch in der Internationalen Fernmeldeunion organisiert sind, wie beispielsweise Italien.

Italien hat eine industrieabhängige Überprüfung und ein Monitoring nach Errichtung von Anlagen vorgesehen, ebenso die Erstellung eines auch für die Öffentlichkeit zu­gänglichen Immissionskatasters. Das heißt, die Leute können schauen: Wo stehen bei uns Mobilfunkanlagen, mit welcher Frequenz und mit welcher Belastung?

Ich würde dringend ersuchen, dass endlich weitergearbeitet wird beziehungsweise dass dieser runde Tisch installiert wird, um auch solche Fragen wie die Funkfeldmes­sung in einem Linienbus zu behandeln.

Es gibt ein neues Gutachten beziehungsweise eine Messung in München, bei der man draufgekommen ist, dass sich, wenn mehrere Personen in einem öffentlichen Ver­kehrsmittel, in einem Linienbus mit Handy telefonieren, eine ungeheure Vervielfachung der Strahlenbelastung ergibt.

Wir wissen, dass in öffentlichen Verkehrsmitteln sehr viele Kinder, Jugendliche und auch ältere Menschen unterwegs sind, die dann ungeschützt dieser Strahlung ausge­setzt sind.

Es gibt einen eklatanten Unterschied, ob man noch im Freien mit dem Handy telefo­niert oder dann in den Bus einsteigt. Da steigt die Belastung nicht nur für den, der telefoniert, sondern auch für die Umgebung, für die Personen, die sich in seiner un­mittelbaren Umgebung befinden, extrem an.

Daher meine Aufforderung, endlich tätig zu werden. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

20.07


Präsident Dr. Andreas Khol: Zum Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Ein Schlusswort wird nicht gewünscht.

Wir gelangen daher sogleich zur Abstimmung über den Antrag des Verkehrsaus­schusses, dem Abschluss des gegenständlichen Staatsvertrages in 1001 der Beilagen die Genehmigung zu erteilen.

Wer dies tut, den bitte ich um ein Zeichen. – Die Zustimmung wird einstimmig erteilt.

Schließlich kommen wir zur Abstimmung über den Antrag des Verkehrsausschusses im Sinne des Artikels 49 Abs. 2 B-VG, dass die Kundmachung der arabischen, chinesi­schen, englischen, russischen und spanischen Sprachfassungen dadurch zu erfolgen


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