Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 277

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(Heiterkeit und Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen.)

23.24


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Bundesministerin Haub­ner. – Bitte. (Unruhe im Saal. Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen.)

 


23.25.02

Bundesministerin für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz Ursula Haubner: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Ich möchte wieder auf die Sachebene zurückkommen, denn es geht letztendlich darum, dass wir auch einer Politik, die eine Geschlechterpolitik ist, ein Miteinander von Frauen und Männern – auch in allen Politikbereichen – mit einem dem Parlament vorzulegenden Männerbericht Ausdruck verleihen. (Abg. Mag. Weinzinger: Wie wäre es mit einer Distanzierung?)

Ich bin froh darüber, dass es eine allgemeine Übereinstimmung gibt, dass es auch einen Männerbericht geben soll, wenn es einen Frauenbericht gibt. Es ist nur offenbar der Zugang ein unterschiedlicher, was in diesem Männerbericht stehen soll. (Zwischen­rufe bei den Grünen.)

Meine Damen und Herren! Ich halte – auch zu vorgerückter Stunde – nichts davon, wenn wir Frauen gegen Männer und Männer gegen Frauen ausspielen. Ich bitte da um eine sachliche Ebene. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. Abg. Silhavy: Es geht um Gender Mainstreaming ...!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die heutige Familien- und Geschlechterpolitik verlangt in allen Bereichen eine sehr aktive Mitgestaltung durch die Männer. Partner­schaft und familiäre Verantwortung bedürfen der Abstimmung und vor allem auch des Aufeinanderzugehens von Männern und Frauen.

Daher ist es ganz wichtig, dass wir mit Studien, mit Umfragen und mit Prüfungen bele­gen, dass sich Männer zunehmend auch an der Entwicklung eines partnerschaftlichen Geschlechterverhältnisses aktiv beteiligen wollen.

Dieser geplante erste österreichische Männerbericht entspringt mehreren Überlegun­gen: Einerseits dem ganz reellen Bedürfnis, für die Bevölkerung auch diese Themen­bereiche sachlich aufzubereiten – auch im Sinne einer ganzheitlichen Familien- und Geschlechterpolitik. Vor allem soll es auch ein Resultat einer vorausschauenden Politik sein, die 2001 mit der Gründung der männerpolitischen Grundsatzabteilung begonnen wurde.

Dieser innovative Schritt wurde damals im Jahre 2001 sehr stark belächelt und kritisiert und ist inzwischen nicht nur zu einer anerkannten Abteilung geworden, sondern ist auch in all unseren europäischen Nachbar- und Mitgliedsländern etwas, das immer wieder begrüßt und interessiert beobachtet wird.

Meine Damen und Herren! Es ist daher ganz konsequent, wenn im österreichischen Nationalrat eine sehr kompakte Zusammenfassung der bisher erforschten Situation der Männer in ihrer Entwicklung, der Buben, der Burschen, sowie der Männer und Väter in Österreich vorgelegt und angeregt diskutiert wird.

Dieser Bericht, diese Vorlage soll im Interesse aller im österreichischen Parlament ver­tretenen Parteien sein.

In diesem Sinne ist es, denke ich, ein guter Schritt, den wir hier setzen, dass wir einen Männerbericht vorlegen, der auch gemeinsam mit dem Frauenbericht intensiv diskutiert


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