Es
ist daher hoch an der Zeit, zu prüfen, was tatsächlich im Kaufvertrag
vereinbart wurde. Es geht nicht an, dass dieses Dokument vor den
Volksvertretern geheim gehalten wird. In entwickelten Demokratien ist es
selbstverständlich, dass ein derartiger Vertrag im dafür zuständigen
Parlamentsausschuss geprüft und genehmigt wird.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher den
Antrag:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Zur
Untersuchung folgender Gegenstände wird ein Untersuchungsausschuss eingesetzt:
Untersuchung
der Rechtmäßigkeit aller Abläufe und Entscheidungen innerhalb des
Beschaffungsvorganges betreffend die Eurofighter-Kampfjets.
Der
Untersuchungsausschuss soll durch Erhebungen von mündlichen und schriftlichen
Auskünften zum Untersuchungsgegenstand und durch Einsicht in die Akten,
Verträge und Vorverträge der angeführten Bundesministerien, Parteien,
Organisationen und Firmen im Zusammenhang mit dem Untersuchungsgegenstand alle
Sachverhalte auf rechtliche und politische Verantwortlichkeiten überprüfen.
Dabei
sind insbesondere folgende VerantwortungsträgerInnen und Institutionen besonders
in die Überprüfung einzubinden:
Involvierung
und Verantwortung von Bundeskanzler Dr. Schüssel, VizekanzlerIn
(Riess-Passer und Haupt), den Bundesministern für Finanzen (Grasser),
Wirtschaft (Bartenstein) und Landesverteidigung (Scheibner und Platter), deren
Kabinetten und der von ihnen geleiteten Ministerien im Zuge des gesamten
Beschaffungsvorganges zur Anschaffung der Kampfflugzeuge;
Involvierung
der Landeshauptleute im Rahmen des gesamten Beschaffungsvorganges, insbesondere
im Zusammenhang mit den sogenannten Kompensationsgeschäften;
Involvierung
der politischen Parteien in Österreich;
Involvierung
von parteinahen Organisationen und Vorfeldorganisationen;
Involvierung
von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung;
Involvierung
von parteinahen Firmen, insbesondere die von EADS beauftragte PR-Agentur für
das Eurofighter-Lobbying "100% Communications", und deren
Geschäftsführung.
Der Untersuchungsausschuss soll aus 11 Mitgliedern
bestehen, die sich folgendermaßen auf die parlamentarischen Klubs verteilen
sollen: 5 ÖVP, 4 SPÖ, 1 Freiheitliche, 1 Grüne.
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Präsident Dr. Andreas Khol: Die Durchführung einer Debatte wurde weder verlangt noch beschlossen.
Wir kommen nun zur Abstimmung über diesen Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses.
Wer dafür eintritt, den bitte ich um ein entsprechendes Zeichen. – Der Antrag findet nicht die Mehrheit des Hohen Hauses und ist daher abgelehnt.