Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 124. Sitzung / Seite 34

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Diesen Weg müssen wir weiter fortsetzen. Dann können wir mit diesem Europa gut leben und dann können wir Europa auch erleben, wenn wir wissen, was wir national tun. Ich glaube, da haben wir aus nationaler Sicht gute Antworten gegeben: Wir haben Wirtschaftswachstumspakete und Konjunkturpakete beschlossen. Wir haben eine Steuerreform durchgeführt, die dazu beigetragen hat, dass wir eine Wirtschafts­stand­ortsicherung erleben, wo wir sagen können: Pro Tag in Österreich 100 Arbeitsplätze mehr! – In Deutschland sind es 1 000 Arbeitsplätze weniger. (Abg. Dr. Matznetter: Das stimmt ja gar nicht! Da haben Sie falsche Daten!)

Herr Kollege Matznetter, wie viele Autos sind im Jahre 1994 in der Steiermark produziert worden? 7 000. Heute werden 200 000 Autos in der Steiermark produziert – dank der Europäischen Union und dank Waltraud Klasnic! (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Es sind in Österreich beispielsweise 300 000 Menschen in der Wertschöpfungskette Holz beschäftigt. (Abg. Mag. Gaßner: Was hat Klasnic mit Europa zu tun?) Wirtschaftsstandortsicherung in Österreich! 300 000 Menschen im Wertschöpfungscluster Holz, mit einem Produktionswert von 10 Milliarden €! Denken Sie an die Papierindustrie! Denken Sie an die Holzverarbeitungsindustrie! Denken Sie an die Sägeindustrie! (Abg. Dr. Matznetter: Abgeholzt!) Hier haben wir gute Arbeit geleistet. Und diese Arbeit werden wir fortsetzen.

Wir haben ein Fundament, daher frage ich Sie, auch für die Zukunft – weil meine Zeit knapp wird (Heiterkeit und Rufe bei der SPÖ: Gott sei Dank!) –: Was ist zu tun? (Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Beim Reden hier an diesem Rednerpult! (Heiterkeit bei der SPÖ und den Grünen.) Sonst werden wir noch länger den Ton in Österreich angeben, dessen könnt ihr, meine Herren der linken Reichshälfte, euch sicher sein! (Beifall bei der ÖVP.)

Wir wissen nämlich, was wir tun, aber Sie nicht, meine Damen und Herren! (Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Das zeigt beispielsweise die Sicherung der Programme zur ländlichen Entwicklung, denn wenn einer den Bergbauern, den Umweltbauern, den Biobauern 50 Prozent wegnehmen will, dann weiß er nicht, was er tut. Herr Gusen­bauer, korrigieren Sie Ihren Kurs! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Dr. Matznetter: ... Raiffeisen!)

Wir wollen die Sicherung dieser Programme. Wir wollen die Nutzung neuer Märkte, Beispiel: Biomasse – und nicht, dass uns ein Sozialdemokrat unterstellt, wir wollten in der Energieversorgung weiter von den Ölscheichs aus Arabien abhängig sein, und sagt: Wenn wir die Biomasse einsetzen, sind die Bauern die neuen Ölscheichs! – Ja, da sind mir die Bauern als neue Ölscheichs geradezu recht, denn es geht darum, Arbeit und Umwelt in Österreich zu schützen, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Und wir wollen Nachvollziehbarkeit auch für unsere Konsumenten, auch in unserer Produktion. (Abg. Öllinger: Die hätten wir auch gerne!) Was wir wollen, ist – und dabei sind wir auf dem besten Weg –: Weg von der Landflucht, hin zu einer Landsehnsucht, die wir alle miteinander erleben sollten! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

10.42


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Matznetter. Wunschredezeit: 5 Minuten. (Abg. Neudeck: Kollege Matznetter! Ihrer heißt Voves!)

 


10.42.15

Abgeordneter Dr. Christoph Matznetter (SPÖ): Herr Präsident! Frau Sozialminis­terin! Herr Staatssekretär! Herr Kollege Grillitsch erspart es mir, besonders auf seine


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