Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 124. Sitzung / Seite 85

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Umweltbereich, im Verbraucherschutzbereich gewohnt sind, auch zukünftig beibe­hal­ten werden können.

Österreich ist ein exportinteressiertes Land und hat natürlich ein großes Interesse an offenen Märkten. Im Bereich des Binnenmarktes für Waren wurde das auch weitest­gehend erreicht. Für Dienstleistungen gibt es noch keinen richtigen Binnenmarkt. Es ist für Österreich wichtig, dass auch hier der Schritt gemacht wird, dass Dienstleistungen liberalisiert werden, denn Österreich ist ein Dienstleistungsexportland. Wir haben einen Bilanzüberschuss erreicht. Erst im letzten Jahr ist es zu Rückgängen in diesem Bereich gekommen.

Da muss man einfach darüber nachdenken, wie man hier vorgehen kann, um gerade im Dienstleistungsbereich, der ein sehr, sehr wichtiger ist, künftig Erleichterungen im Binnenmarkt zu schaffen. Das ist auch im Sinne der kleinen und mittleren Unter­nehmer, die heute vielfachen Beschränkungen unterliegen und vor allem sehr schwierige formale Hürden zu überwinden haben, wenn sie ihre Dienstleistungen grenzüberschreitend anbieten wollen. Sie brauchen dringend Erleichterung in diesem Bereich. (Beifall bei der ÖVP.)

Dreh- und Angelpunkt für grenzüberschreitende Dienstleistungserbringungen ist das Herkunftslandprinzip. Das wurde heute auch schon intensiv besprochen. Es stimmt, es braucht hier Rahmenbedingungen, und selbstverständlich ist die Dienstleistungs­richt­linie im Kontext mit der Entsenderichtlinie und der Berufsanerkennungsrichtlinie zu sehen.

Wir leben in einem Europa der 25 Staaten, und es ist ein Abbau administrativer und bürokratischer Hindernisse von entscheidender Bedeutung, wenn wir uns auch in einem weltweiten Wettbewerb nachhaltig positionieren wollen. (Präsident Dipl.-Ing. Prinzhorn übernimmt den Vorsitz.)

Ich bin davon überzeugt, dass auch im Bereich der Dienstleistungen durch den Abbau von Hemmnissen und vor allem durch die Nutzung der größeren Möglichkeiten, die in der grenzüberschreitenden Dienstleistung liegen, ein Mehr an Arbeitsplätzen auch für Österreich zu erringen ist und dass wir vor allem auch die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs stärken können. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

13.00


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Hofmann. – Bitte.

 


13.00.40

Abgeordneter Dipl.-Ing. Maximilian Hofmann (Freiheitliche): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Damen und Herren! Beim ersten Tagesord­nungspunkt haben wir heute Europa diskutiert, und es bietet sich auch beim zweiten Tagesordnungspunkt – es steht die Dienstleistungsrichtlinie auf dem Programm – förm­lich an, Europa zu diskutieren.

Ich habe die vorangegangenen Wortmeldungen sehr genau verfolgt und muss leider Gottes feststellen, dass die Diskussion, wie sie heute hier geführt wird, nicht unbedingt als seriös bezeichnet werden kann, insbesondere was die Debattenbeiträge der Oppo­sitionsparteien angeht. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Es werden hinkende Vergleiche angestellt, geschätzte Damen und Herren – und das lässt mich in gewisser Weise an der Redlichkeit dieser Beiträge der Diskutanten zweifeln. Es werden Problembereiche wohl angesprochen, aber auch verzerrt, zum Teil bewusst verzerrt, dargestellt.

 


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