Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 124. Sitzung / Seite 119

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Ergänzend dazu sind die Kapitalflüsse, mit denen der Terror finanziert wird, durch wirksame und europaweite Maßnahmen zu stoppen.

Schließlich müssen schon bestehende Terroreinheiten durch eine verstärkte euro­päische Zusammenarbeit von Geheimdiensten und Exekutive effizient bekämpft wer­den, wobei alle Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrors dem europäischen System der Grund- und Freiheitsrechte und insbesondere auch dem Grundsatz des Daten­schutzes und eventuelle Grundrechtseingriffe dem Verhältnismäßigkeitsprinzip zu entsprechen haben.

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Wir laden Sie ein, diesem unserem Entschließungsantrag beizutreten. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

15.06


Präsident Dr. Andreas Khol: Der von Herrn Abgeordnetem Parnigoni soeben ver­lesene Entschließungsantrag der Abgeordneten Parnigoni, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ergänzung und Verbesserung des Europäischen Aktionsplanes gegen den Terrorismus ist hinreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Parnigoni, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ergänzung und Verbesserung des Europäischen Aktionsplanes gegen den Terrorismus

eingebracht im Zuge der Debatte zum EU-Thema Kampf gegen Terrorismus: gemeinsame Aufgabe für Europa

Die terroristischen Anschläge in Madrid im März 2004 und London im Juli 2005 haben gezeigt, dass nunmehr nach den Vereinigten Staaten Europa ein Hauptzielpunkt des Terrorismus wurde. Jeweils nach solchen Anschlägen wurde von den europäischen Justiz- und Innenministern Maßnahmenpläne gefordert, um den Terrorismus besser bekämpfen zu können. Dabei wurden aber auch solche Maßnahmen – wie die lang­jährige Speicherung von Telefongesprächsdaten – in die Diskussion eingebracht, die schwerwiegende Eingriffe in die Grund- und Freiheitsrechte und den Geist der euro­päischen Demokratien mit sich bringen würden.

Damit hätten aber terroristische Bewegungen schon ein Ziel erreicht, nämlich dieses europäische Wertesystem zu verändern.

Die antragstellenden Abgeordneten bekennen sich voll inhaltlich zur Bekämpfung des Terrorismus, wollen aber gleichzeitig das europäische Wertesystem bewahren. Es sollen daher nur solche Maßnahmen gesetzt werden, die einen verhältnismäßigen Eingriff in die Grund- und Freiheitsrechte darstellen. Gleichzeitig sollen alle Maß­nahmen einer parlamentarischen Kontrolle auf nationaler und europäischer Ebene unterliegen.

Die politische Debatte in Europa sollte zügig, frei und unabhängig von Anlassfällen geführt werden und zur Erstellung eines Europäischen Aktionsplanes gegen den Terrorismus führen.

 


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