Aus den genannten Überlegungen stellen die
unterzeichneten Abgeordneten daher folgenden
Entschließungsantrag
Die
zuständigen Mitglieder der Bundesregierung werden aufgefordert, sich bei den
Beratungen im Rahmen der Europäischen Union dafür einzusetzen, möglichst rasch
den Europäischen Aktionsplan gegen den Terrorismus zu ergänzen und zu verbessern.
Dabei soll dem Terror auf europäischem Boden durch eine aktive und soziale
Integrationspolitik in Europa sowie durch eine europäische Friedensinitiative
insbesondere im Nahen und Mittleren Osten international der soziale Nährboden
entzogen und der Dialog zwischen der EU und der islamischen Welt verstärkt
werden.
Ergänzend
dazu sind die Kapitalflüsse, mit denen der Terror finanziert wird, durch
wirksame und europaweite Maßnahmen zu stoppen.
Schließlich
müssen schon bestehende Terroreinheiten durch eine verstärkte europäische
Zusammenarbeit von Geheimdiensten und Exekutive effizient bekämpft werden,
wobei alle Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrors dem europäischen System der
Grund- und Freiheitsrechte und insbesondere auch dem Grundsatz des Datenschutzes
und eventuelle Grundrechtseingriffe dem Verhältnismäßigkeitsprinzip zu entsprechen
haben.
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Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Lunacek. Restredezeit: 10 Minuten, Ihre Redezeit, Frau Abgeordnete: 5 Minuten. – Bitte.
15.06
Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Meine Damen und Herren auf der Galerie und vor den Fernsehschirmen zu Hause! Ich begrüße es sehr, dass wir heute – zum ersten Mal! – diesen Europatag im Nationalrat haben und hier tatsächlich eine breite Palette von europäischen und natürlich auch österreichischen Themen an- und besprechen.
Wermutstropfen dabei für mich ist – und das muss ich wie zahlreiche meiner Vorrednerinnen und Vorredner auch noch einmal betonen –, dass es leider in den Verhandlungen über die entsprechenden Regelungen in der Geschäftsordnung nicht gelungen ist, die Regierungsfraktionen davon zu überzeugen, dass es doch Sinn machen würde, österreichische und auch andere Europa-Abgeordnete hierher zu diesen EU-Debatten einzuladen, ja hin und wieder sogar die österreichische Kommissarin oder auch jemand anderen der Kommissarinnen und Kommissare. Erst das würde aus dieser Debatte eine tatsächlich europäische machen, davon bin ich überzeugt! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)
Herr Nationalratspräsident Khol hat heute begründet – ich habe mit großer Aufmerksamkeit seinen Ausführungen im „Morgenjournal“ gelauscht –, warum das nicht gemacht wurde. Er hat gesagt, der Nationalrat sei die Bühne für die österreichischen Abgeordneten und das Europa-Parlament die Bühne für die Europa-Abgeordneten. – Herr Präsident Khol! Wir leben in diesem Europa! Europäer oder Europäerin zu sein, das ist eine Haltung, und diese sollte sich auch ausdrücken in gemeinsamen Debatten und im gemeinsamen Zuhören und Miteinander-Lösungen-Finden und nicht in der Aussage: Wir sind wir, und die anderen sind die anderen! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)