Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 124. Sitzung / Seite 139

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Innsbruck eröffnet also ein Institut für Pädagogik, in dem praktisch eins zu eins das gleiche Angebot zu finden ist wie auch in Graz und in Wien. Gleichzeitig wird die Komparatistik zugesperrt, und da wäre sozusagen die Lücke gewesen.

Könnte man nicht in Innsbruck Komparatistik und beispielsweise die Schule für Dich­tung zusammenlegen und damit eine Art Mekka des deutschsprachigen Romans, des deutschsprachigen Dramas, der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur schaffen, wohin dann alle kommen?

Auch das Problem zu vieler ausländischer Studierender würde sich natürlich dann wesentlich leichter lösen, und die Kommission – Sie auch, Frau Ministerin! – will ja Mobilität schaffen – ein Nebeneffekt, der damit gelöst wäre. Für all das braucht es, so glaube ich letztendlich, eine gemeinsame Hochschulpolitik in Europa.

Auch im Zusammenhang mit der Finanzierung und einem eventuellen Finanzausgleich braucht es so eine europäische Modellierung, denn ich glaube schon, dass man eventuell als Staat, der seine Studierenden ins Ausland schicken muss, weil irgendein Angebot nicht da ist, auch in einen gemeinsamen Topf einzahlen könnte – in einen gemeinsamen europäischen Topf, aus dem dann spezifisch für regionale Defizite wieder Geld ausgeschüttet werden könnte, also praktisch eine Art Finanzausgleich.

Um das abzuschließen, möchte ich sagen: Wir brauchen eine gemeinsame Hoch­schul­politik. (Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen.) Ich trage zum Abschluss noch – daher entschuldigen Sie, Herr Präsident – folgenden Entschließungsantrag vor:

Entschließungsantrag

des Abgeordneten Grünewald, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verteidigung des offenen Hochschulzugangs in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dringend substantielle Gespräche auf euro­päischer Ebene zu führen, um mittelfristig eine gemeinsame Regelung zur Frage der grenzüberschreitenden Studierendenströme, insbesondere ihrer Finanzierung zu er­reichen. Auch die österreichische EU-Präsidentschaft soll sich dieses Themas mit höchster Priorität annehmen.“ 

*****

Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

16.14


Präsident Dr. Andreas Khol: Der von Herrn Abgeordnetem Zinggl verlesene Ent­schließungsantrag der Abgeordneten Grünewald, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verteidigung des offenen Hochschulzugangs in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist hinreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

des Abgeordneten Grünewald, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verteidigung des offenen Hochschulzugangs in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union

eingebracht im Zuge der Debatte über den Themenbereich „Europäische Heraus­forderungen für die österreichische Hochschulpolitik“

 


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