Innsbruck eröffnet also ein Institut für Pädagogik, in dem praktisch eins zu eins das gleiche Angebot zu finden ist wie auch in Graz und in Wien. Gleichzeitig wird die Komparatistik zugesperrt, und da wäre sozusagen die Lücke gewesen.
Könnte man nicht in Innsbruck Komparatistik und beispielsweise die Schule für Dichtung zusammenlegen und damit eine Art Mekka des deutschsprachigen Romans, des deutschsprachigen Dramas, der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur schaffen, wohin dann alle kommen?
Auch das Problem zu vieler ausländischer Studierender würde sich natürlich dann wesentlich leichter lösen, und die Kommission – Sie auch, Frau Ministerin! – will ja Mobilität schaffen – ein Nebeneffekt, der damit gelöst wäre. Für all das braucht es, so glaube ich letztendlich, eine gemeinsame Hochschulpolitik in Europa.
Auch im Zusammenhang mit der Finanzierung
und einem eventuellen Finanzausgleich braucht es so eine europäische
Modellierung, denn ich glaube schon, dass man eventuell als Staat, der seine
Studierenden ins Ausland schicken muss, weil irgendein Angebot nicht da ist,
auch in einen gemeinsamen Topf einzahlen könnte – in einen gemeinsamen
europäischen Topf, aus dem dann spezifisch für regionale Defizite wieder Geld
ausgeschüttet werden könnte, also praktisch eine Art Finanzausgleich.
Um das abzuschließen, möchte ich sagen: Wir brauchen eine gemeinsame Hochschulpolitik. (Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen.) Ich trage zum Abschluss noch – daher entschuldigen Sie, Herr Präsident – folgenden Entschließungsantrag vor:
Entschließungsantrag
des Abgeordneten Grünewald, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verteidigung des offenen Hochschulzugangs in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dringend substantielle Gespräche auf europäischer Ebene zu führen, um mittelfristig eine gemeinsame Regelung zur Frage der grenzüberschreitenden Studierendenströme, insbesondere ihrer Finanzierung zu erreichen. Auch die österreichische EU-Präsidentschaft soll sich dieses Themas mit höchster Priorität annehmen.“
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Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)
16.14
Präsident Dr. Andreas Khol: Der von Herrn Abgeordnetem Zinggl verlesene Entschließungsantrag der Abgeordneten Grünewald, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verteidigung des offenen Hochschulzugangs in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist hinreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.
Der
Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
des
Abgeordneten Grünewald, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verteidigung des
offenen Hochschulzugangs in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union
eingebracht im Zuge der Debatte über den Themenbereich „Europäische Herausforderungen für die österreichische Hochschulpolitik“