Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 124. Sitzung / Seite 154

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

mikerInnen, von einem breiten Zugang zu diesem Wissen. Überhaupt nichts steht darüber drin, dass wir eigentlich Tausende, Zehntausende Studienplätze mehr in Österreich bräuchten, und nicht weniger.

Das ist Ihre Universitätspolitik – die ist nicht innovationsfreundlich, sondern inno­va­tionsfeindlich! Die dient auch nicht humanistischen Idealen, dazu, dass die Leute sich wirklich selbst entwickeln können und an gesellschaftlichen Entwicklungen teilhaben können, sondern sie stellt eine Einengung dar. Es ist dies auch wirtschaftlich der falsche Weg. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

16.54

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Hakl. Wunschredezeit: 6 Minuten. – Bitte. (Abg. Dr. Jarolim: Was ist mit der Frau Kollegin Brinek?)

 


16.54.32

Abgeordnete Mag. Karin Hakl (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte mich zwar an der allgemeinen „Zahlenschupferei“, die heute auch betrieben worden ist, nicht zu sehr beteiligen, weil ich letztlich glaube, dass die Studenten am wenigsten die Statistik interessiert, sondern vielmehr, wie gut sie studieren können (Abg. Sburny: Ob sie einen Platz kriegen, interessiert sie schon!), möchte aber doch Folgendes korrigieren:

Herr Abgeordneter Grünewald hat gleich einleitend gesagt, laut OECD hätten wir im Jahr 2005 weniger Studierende als 1999. Die OECD hat für 2005 noch keine Zahlen veröffentlicht; möglicherweise meinen Sie die von 2004. Laut OECD, aber auch laut unseren Zahlen haben jedenfalls die Universitätsabschlüsse von 1999 bis zum heurigen Jahr, 2005, um 27 Prozent zugenommen und die FH-Studienabschlüsse um 87 Pro­zent seit 1999. (Abg. Brosz: ... über die Statistik reden wollen!) Die Studieren­denzahlen sind natürlich ein wenig zurückgegangen, und zwar deshalb, weil wir jetzt endlich das geschafft haben, was, glaube ich, auch im gemeinsamen Interesse lag, nämlich diese Zahlen um die Karteileichen zu bereinigen. Ich war auch eine solche (Abg. Dr. Grünewald: Sind Sie bei einem Bestattungsunternehmen?); ich habe jetzt auch nicht mehr inskribiert.

Ich glaube aber, dass es schon wichtig ist, dass ein europäischer Hochschulraum und Studieren in Europa unglaublich viel mehr ist als durchaus auch ernst zu nehmende Probleme, wie sie derzeit an den medizinischen Hochschulen bestehen. Ein Hoch­schulraum Europa bedeutet die Möglichkeit für unsere Studierenden, dass sie jetzt von einem Land aus ohne Zulassungsprobleme in einem anderen Land studieren können. Das Bologna-Modell, das heißt, die durchgängige Zweistufigkeit der Studien­ab­schlüsse, ist bereits sehr gut umgesetzt. Man kann in jedem Land einen Bachelor machen, man kann in jedem Land einen Master machen, und man kann mittlerweile zwischen den Ländern und zwischen den einzelnen Studien hin und her wechseln.

Das hat dazu geführt, dass die Österreicherinnen und Österreicher, die studieren, bereits zu 28 Prozent von der Möglichkeit Gebrauch machen, im Ausland zu studieren, unterstützt von den europäischen Programmen, unterstützt von Stipendienprogram­men, die wir dankenswerterweise zusätzlich in Österreich haben, auch unterstützt von den eigenen Eltern, auch mit viel eigenem Aufwand, weil einem von keinem Unter­stützungs- oder Förderungsprogramm der gesamte Lebensunterhalt finanziert wird. Bei einer Jugend, die mit so viel Eigenleistung ins Ausland geht und dort lernt, ist mir auch um unsere Universitäten nicht bange. (Abg. Dr. Grünewald: Das wird die Unis beruhigen!)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite