stiegsplan aus der Kohleverbrennung in
Kraftwerken bis zum Jahr 2010“ vorzulegen. (Beifall bei den Grünen.)
0.25
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der Entschließungsantrag ist somit ordnungsgemäß eingebracht, ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.
Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Glawischnig-Piesczek
betreffend Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohleverbrennung in Kraftwerken,
eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Wirtschaftsausschusses
über die Bürgerinitiative Nr. 15 betreffend „Aus für die dreckige Kohle“
(1054 d.B.)
„Mit einem Anstieg von 20 Prozent
im Vergleich zum Vorjahr hatte der Sektor Energieaufbringung den höchsten
Anstieg aller Sektoren verglichen mit dem Jahr 2002 zu verzeichnen.
Hauptverantwortlich dafür war der Anstieg der Strom- und Wärmeproduktion in
kalorischen Kraftwerken und die Veränderung des Brennstoffmixes zugunsten
fester Brennstoffe (sprich Kohle, Anm. d.V.).“
„Kyoto-Fortschrittsbericht 1990-2003, Datenstand
2005“, Umweltbundesamt, Wien, 2005
Die Treibhausgasemission steigen seit
Jahren stark an und lagen im Jahr 2003 (letzte verfügbare Daten gemäß
Umweltbundesamt) mit 91,6 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten bereits um
16,6 Prozent über dem Wert von 1990. Österreich liegt damit bereits knapp
30 Prozentpunkte über dem Kyoto-Klimaschutzziel (Minus 13 Prozent
gegenüber 1990) und damit im EU-Vergleich am vorletzten Platz. Nur Spanien
bläst mehr klimaschädliche Gase in die Luft. Neben dem Verkehrssektor ist die starke
Zunahme der Kohleverbrennung in Kraftwerken zur Energieerzeugung eine der
Hauptursachen für Österreichs katastrophale Klimaschutzbilanz.
Die Treibhausgasemissionen des
Energiesektors wachsen derzeit am schnellsten und sind alleine von 2002 auf
2003 um 20 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: die Emissionen des
Verkehrssektors sind im selben Zeitraum um 8 Prozent gestiegen. Neben dem
stark steigenden Stromverbrauchswachstum ist vor allem auch der deutlich
gestiegene Einsatz von Kohle als Brennstoff in Kraftwerken als Ursache zu
nennen.
Nach einem
Rückgang Anfang der neunziger Jahre ist der Kohleverbrauch in der E-Wirtschaft
seit 1997 wieder stark gestiegen. Alleine zwischen 1997 und 2002 hat er sich
mehr als verdoppelt. Kohle weist im Vergleich zu allen anderen Energieträgern
die höchsten spezifischen CO2-Emissionen auf, das bedeutet etwa im Vergleich zu
Erdgas mehr als doppelt soviel CO2-Emissionen für die Erzeugung derselben
Strommenge.
Im Jahr 2003 wurden durch die Kohleverbrennung in Kraftwerken zirka 7 Mio. Tonnen CO2-Emissionen beziehungsweise 52 Prozent der gesamten CO2-Emissionen der E-Wirtschaft verursacht. Zum Vergleich: 1998 wurden 3,5 Mio. Tonnen CO2 durch die Kohleverfeuerung in Kraftwerken verursacht. Die Emissionen haben sich also in sieben Jahren verdoppelt. Insgesamt hat die Kohleverbrennung in Kraftwerken im Jahr 2003 einen Anteil von zirka 10 Prozent an den gesamten österreichischen Treibhausgasemissionen.
Der WWF Österreich hat mit der Bürgerinitiative „Aus für die dreckige Kohle“ bereits im Jahr 2003 auf die besorgniserregende Zunahme der Kohleverstromung aufmerksam