Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 125. Sitzung / Seite 315

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Ein Energieeffizienzfonds soll den Kauf von stromsparenden Haushalts- und Büro­geräten belohnen und eine flächendeckende Energieberatung ermöglichen.

Der Anteil der Stromerzeugung aus Sonne, Wind, Holz und Kleinwasserkraft soll in den kommenden Jahren zulasten der Verfeuerung fossiler Energieträger wie Kohle oder Öl deutlich gesteigert werden. Dazu braucht es ein verbessertes Ökostromgesetz. Die derzeit diskutierte Regierungsentwurf ist dafür ungeeignet und würde einen Ausbau­stopp für neue Ökostromanlagen bedeuten.

Ohne entschiedene Eingriffe der Politik werden die CO2 Emissionen aus der Kohle­verstromung bis 2020 weiter stark steigen, die Erreichung des österreichischen Klimaschutzziels verunmöglichen beziehungsweise im Widerspruch zu den vom EU-Umweltministerrat definierten Klimaschutzzielen für nach 2010 stehen. Bis 2020 will die EU ihre CO2 Emissionen um weitere 20 - 30 Prozent senken, bis 2050 sogar um 60 - 80 Prozent. Kohlekraftwerke haben in einem solchen Szenario schon rein rechnerisch keinen Platz mehr. Es braucht daher einen Ausstiegsplan aus der Kohleverbrennung in Kraftwerken in Österreich. Ziel sollte der Ausstieg bis 2010 sein. Dies würde einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des österreichischen Klimaschutzziels leisten und – durch die Forcierung von Alternativen – auch neue Arbeitsplätze schaffen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit sowie der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft werden aufgefordert, dem Nationalrat so rasch als möglich einen detaillierten „Aus­stiegsplan aus der Kohleverbrennung in Kraftwerken bis zum Jahr 2010“ vorzulegen.

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Dr. Rada. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 2 Minuten. – Bitte.

 


0.25.59

Abgeordneter Dr. Robert Rada (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Wir haben uns im Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen nicht bloß mit dem „Aus für die dreckige Kohle“ intensiv befasst, sondern uns auch damit befasst, dass solche Kohle ordnungsgemäß transportiert wird. Kohle wird nämlich mitunter auch in Waggons, die eigentlich nicht den Umweltvorschriften entsprechen, von einem Ort, an dem sie produziert wird, dort hintransportiert, wo sie verarbeitet, verbrannt oder zu anderen Zwecken verarbeitet wird. Es ist uns dahin gehend sehr viel gelungen, um dies einigermaßen hintanzuhalten.

Ich kann meiner Vorrednerin nur rundherum Recht geben. Es geht dabei nicht ... (Heiterkeit bei der ÖVP. – Ruf: „Rundherum“?) – ... zu ihren Aussagen; über das andere diskutieren wir ein anderes Mal. (Abg. Scheibner: Was wollen Sie dis­kutieren?) – Jedenfalls geht es bei dem „Aus für die dreckige Kohle“ nicht bloß um die Kohle allein, sondern insgesamt darum, dass wir fossile Brennstoffe in der heutigen Zeit auf Grund des Umweltgedankens und der Umweltkatastrophen, die wir alle derzeit in den Medien nachvollziehen können, an und für sich nicht mehr brauchen. Es geht hin zu Energieträgern, die umweltfreundlich und weiterverwendbar sind und die wieder nachwachsen, ob das Biomasse, Wind oder Solarenergie ist!

 


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