Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 129. Sitzung / Seite 284

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22.08.53

Abgeordneter Franz Riepl (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! „Faire Chancen für die Jugend in Österreich“, das Zehn-Punkte-Programm der SPÖ für Lehrlinge wurde im Juli 2002 vorgestellt. Ich glaube, es ist gut, heute darauf hinzuweisen, dass im Punkt 6 dieser zehn Punkte eine Flexibilisierung der Lehrausbildung, und zwar eine Einführung von Modulsystemen in der Ausbildung gefordert wurde.

Ich bin daher heute in der sonderbaren Situation, dem Herrn Bundesminister dafür zu danken, dass er eine Forderung der Sozialdemokratie aufgegriffen hat und dass wir heute hier eine Novellierung des Berufsausbildungsgesetzes beschließen können, die eben – wie schon mein Vorredner gesagt hat – wesentliche Verbesserungen im Bereich der Lehrberufe und der Lehrinhalte mit sich bringen wird.

Wir haben derzeit über 119 000 Lehrlinge in Österreich. Leider gibt es nicht für alle, die eine Lehre beginnen wollen, auch eine Lehrstelle. Darauf sollte man bei dieser Gelegenheit auch hinweisen, vor allem deswegen, weil Kollege Mitterlehner gemeint hat, es gebe eine niedrige Jugendarbeitslosigkeit. (Abg. Kopf: Das haben wir!)

Ich wünsche mir, wir hätten überhaupt keine Jugendarbeitslosigkeit. Aber vielleicht dient diese kleine Maßnahme heute auch dazu, da oder dort wieder zu einem Imagegewinn für die Lehre und für die Lehrausbildung in Österreich zu kommen.

Es ist schon gesagt worden, die vorliegende Novelle ermöglicht die Ausbildung in Modulen. Man kann zwischen Grundmodulen, Hauptmodulen oder Zusatzmodulen kom­binieren. Die ersten Vorschläge dazu, welche Berufsgruppen man zusam­men­führen kann, gibt es bereits. Auf Expertenebene, auf Sozialpartnerebene ist dazu schon einiges an Vorarbeit geleistet worden.

Es bleibt nur zu hoffen, dass in weiterer Folge auch die notwendigen Verordnungen kommen werden und dass auch die Berufsschulen ihrer Aufgabe gerecht werden. Ich bin sicher, dass sie es schaffen werden, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen.

Natürlich ist es auch für die eine oder andere Berufsschule eine Umstellung. Aber ich denke, der Wille sollte nicht fehlen. Wir werden hier sicherlich zu einer vernünftigen Vorgangsweise kommen.

Abschließend noch einmal danke an den Herrn Bundesminister dafür, dass er eine Forderung der Sozialdemokratie aufgegriffen hat. (Beifall bei der SPÖ.)

22.11


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Frau Abgeordnete Rossmann. Auch sie wünscht 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


22.11.32

Abgeordnete Mares Rossmann (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Herr Kollege Mitterlehner hat es schon angeschnitten, die Lehrlings­ausbildung in Österreich ist wirklich eine Erfolgsgeschichte. Wenn, wie man weiß, 40 Prozent aller Pflichtschulabgänger den Weg zum Beruf über die Lehre beschreiten, dann ist das wirklich eine große Zahl, vor allem eine Zahl von Jugendlichen, die wir nicht unterschätzen dürfen. Wir müssen auch in diesem Punkt die Ausbildung möglichst effizient und möglichst zukunftsorientiert gestalten.

Erlauben Sie mir heute wirklich ein paar persönliche Worte! Ich kann mich erinnern, wir haben – damals war ich noch im Vorstand des Rings Freiheitlicher Wirtschafts­treiben­der – Ende der neunziger Jahre die modulare Lehre entwickelt. (Abg. Kopf: Ihr wart das?! Der Riepl hat behauptet, die Roten waren es! Er hat etwas anderes behauptet!)

 


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